Streiks im öffentlichen Dienst Verdi-Chef signalisiert Bereitschaft zu Kompromiss

Berlin · Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst zeigt sich Verdi-Chef Frank Werneke bereit für einen Mittelweg. Die Arbeitgeber wollen zum Ende der Woche ein neues Angebot vorlegen.

 Seit mehreren Wochen gibt es bundesweit immer wieder Streiks, unter anderem der öffentliche Nahverkehr, wie hier in Berlin (Archivfoto).

Seit mehreren Wochen gibt es bundesweit immer wieder Streiks, unter anderem der öffentliche Nahverkehr, wie hier in Berlin (Archivfoto).

Foto: dpa/Annette Riedl

„Wir sind mit absolut realistischen Forderungen unterwegs, und am Ende werden wir mutmaßlich nicht mit 4,8 Prozent abschließen“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende der „Welt“. Zur Forderung eines Mindestbetrags von 150 Euro betonte Werneke ebenfalls: „Am Ende wird ein Kompromiss stehen.“

Die Arbeitgeber wollen am 16. Oktober ein Angebot vorlegen. Zwei Verhandlungsrunden waren ohne Ergebnis geblieben. Verdi hatte daraufhin die Beschäftigen zu Warnstreiks aufgerufen.

Der Gewerkschaftschef machte deutlich, dass für ihn der Mindestbetrag im Vordergrund steht. Dabei zeigte er sich aber offen für geringere Erhöhungen bei einem Teil der Beschäftigten: „Es wäre ja durchaus denkbar, dass wir neben Pflege und Gesundheit die unteren und mittleren Einkommen besonders berücksichtigen und dafür beispielsweise Führungskräfte ab einem bestimmten Einkommensniveau weniger profitieren.“

Die Tarifverhandlungen werden seit Wochen von Warnstreiks im Personennahverkehr, Kitas und anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes begleitet. Verhandelt wird über die Gehälter von rund 2,3 Millionen Beschäftigten. Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, monatlich aber mindestens 150 Euro mehr.

(june/dpa/AFP)
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