Aktuelle Zahlen von Sonntag Inzidenz bei 42: Alltag wird eingeschränkt

Langenfeld/Monheim · Die Corona-Inzidenz im Kreis Mettmann hat die kritische Grenze von 35 überschritten. Nun stehen Maßnahmen an, um die Situation in den Griff zu bekommen. Der Kreis stimmt sich am Montag mit den Städten über neue Regeln ab.

 Immer mehr Menschen im Kreis Mettmann werden positiv auf das Coronavirus getestet. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt immer weiter und nimmt Kurs auf den zweiten kritischen Wert 50.

Immer mehr Menschen im Kreis Mettmann werden positiv auf das Coronavirus getestet. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt immer weiter und nimmt Kurs auf den zweiten kritischen Wert 50.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Nachdem die Inzidenz bereits am Samstag auf 41 hochgeschnellt war, stieg sie am Sonntag weiter an, allerdings nicht mehr so steil. Der Wert liegt nun bei 42. „Der Krisenstab des Kreises hat am Sonntag darüber beraten, welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen infrage kommen und wird sich am Montag nach Rückkopplung mit der Bezirksregierung, dem Landeszentrum Gesundheit und dem Gesundheitsministerium darüber mit den kreisangehörigen Städten abstimmen“, erklärte Kreissprecherin Daniela Hitzemann.

In allen Städten des Kreises Mettmann wird es Einschränkungen geben. Das war bereits am Samstag klar, als die Inzidenz den ersten kritischen Schwellenwert von 35 überschritten hatte. Am Freitag lag die Inzidenz noch bei 27,6, am Samstag bei 41,0 und am Sonntag bei 42,0. „Das Infektionsgeschehen nimmt zu, in allen kreisangehörigen Städten sind Schulen, Kitas und andere Einrichtungen betroffen, häufig sind private Feiern und Zusammenkünfte ursächlich für die Weiterverbreitung des Virus“, erklärte Daniela Hitzemann.

Ab einem Wert von 35 greift die landesweit gültige sogenannte Corona-Bremse. Sie sieht vor, dass an privaten Feiern außerhalb einer Wohnung nur noch höchstens 50 Personen teilnehmen dürfen – anstatt 150. Außerdem müssen die betroffenen Kommunen weitere konkrete Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens mit übergeordneten Behörden abstimmen.

Düsseldorf meldete am Freitag eine Inzidenz von 42. Dort wurde umgehend eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden verordnet. Dazu gehören auch die Schulen, an denen das Tragen von Mund-Nasen-Schutz erst vor knapp einem Monat landesweit abgeschafft wurde. Die Stadt empfahl zudem das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen auf einigen öffentlichen Plätzen und Straßen.

Am Montag setzen sich die Verantwortlichen dort zusammen, um über weitere Maßnahmen zu sprechen. In der Landeshauptstadt geht das Gesundheitsamt davon aus, den zweiten kritischen Wert von 50 in der kommenden Woche zu überschreiten. Dann müssen noch schärfere Corona-Regeln verordnet werden. Außerdem gelten Städte und Kreise ab diesem Wert als Risikogebiet, was Reisen für die Bürger aus diesen Regionen erheblich einschränkt – und das am Anfang der NRW-Herbstferien.

In Köln hat der Wert die 50er-Schwelle bereits überschritten. Dort gelten scharfe Regeln, beispielsweise muss auf vielen Straßen ab sofort eine Maske getragen werden. Auf Straßen und Plätzen darf abends ab 22 Uhr kein Alkohol mehr konsumiert werden. An den Wochenenden gilt an Party-Hotspots ein Verkaufsverbot für Alkohol. Außerdem dürfen sich nur noch bis zu fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen – bisher waren es zehn. Eine Sperrstunde wie in Berlin werde zunächst aber nicht eingeführt, hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Freitag betont.

Auch der aktuelle Wert im Kreis Mettmann wird voraussichtlich nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Inzidenz und die erwartete weitere Entwicklung seien alarmierend, wie Kreissprecherin Daniela Hitzemann erklärt. „Das Kreisgesundheitsamt arbeitet an sieben Tagen in der Woche daran, die oft langen Listen der von den Infizierten angegebenen Kontaktpersonen abzuarbeiten. 1260 Personen sind aktuell in Quarantäne, und es werden weitere hinzukommen.“

Die Zahl der nachweislich am Coronavirus infizierten Menschen steigt von Freitag auf Sonntag im Kreis Mettmann auf 233 (Freitag: 184), davon in Erkrath 33 (+4), in Haan 19 (+6), in Heiligenhaus 8 (+4), in Hilden 24 (+3), in Langenfeld 32 (+3), in Mettmann 19 (+4), in Monheim 23 (+8), in Ratingen 33 (+8), in Velbert 38 (+8) und in Wülfrath 4 (+1). Der Kreis geht darüber hinaus von einer schwer einzuschätzenden Dunkelziffer aus. 1994 Menschen gelten inzwischen als genesen.

In Langenfeld und Monheim arbeiten die Ordnungsämter bereits am Limit. Das haben Christian Benzrath (Langenfeld) und Sebastian Johnen (Monheim) gerade bestätigt. Sie überwachen nicht nur die Maskenpflicht sondern mussten in Grund- und weiterführenden Schulen sowie in Kitas einige Quarantäne-Anordnungen aussprechen und überwachen.

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