Auktion von 2-Jahres-Bonds Bund verdient wieder Geld beim Schuldenmachen

Berlin · Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verdient beim Schuldenmachen erneut Geld. Was zuletzt nur bei sechsmonatigen Papieren gelang, schaffte der Bund dank seiner Rolle als sicherer Hafen für Anleger nun auch beim Verkauf von zweijährigen Schatzanweisungen.

Der Euro-Rettungsschirm ESM
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Foto: dpa, Boris Roessler

Die Auktion spülte Deutschland am Mittwoch 4,173 Milliarden Euro in die Kasse. Die Investoren nahmen eine negative Rendite von durchschnittlich 0,06 Prozent in Kauf, um in den Besitz der als ausfallsicher geltenden Papiere zu kommen. Damit kassierte der Bund eine Prämie, statt den Investoren eine Rendite zu zahlen.

Diese lag bei der vorigen Emission noch bei plus 0,1 Prozent. Die Zinsen für Bundeswertpapiere sind zuletzt in den Keller gerauscht. Denn in der Schuldenkrise meiden viele Investoren risikoreiche Anlagen und verzichten damit auf höhere Renditen. Dies führte wiederholt dazu, dass etwa Deutschland, die Niederlande, Frankreich und jüngst auch der Rettungsfonds EFSF bereits Prämien fürs Schuldenmachen erhielten statt die Investoren mit Renditen ködern zu müssen.

Entsprechend gelassen reagierten die Finanzmärkte. "Es ist keine Überraschung, dass wir bei einer Auktion von zweijährigen Papieren in Deutschland eine negative Rendite haben", kommentierte Analyst Nick Stamenkovic von Ria Capital Markets die Emission. Die Renditen könnten kurzfristig sogar noch tiefer "ins negative Territorium" vorstoßen.

(REU)
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