Befragung des Vergleichsportals Verivox Fast die Hälfte der Deutschen ist im Unwissen über Gültigkeit der Energiepreisbremsen

Heidelberg/München · Seit Anfang des Jahres dämpft der Bund hohe Strom- und Gaspreise mit Preisdeckeln. Ab März kommen die Entlastungen bei den Kunden an. Doch die wissen oft gar nicht, ob die Entlastung bei ihnen greift oder nicht, wie jetzt eine Umfrage ergab.

Ein Stromzähler in einem privaten Haushalt (Archivfoto).

Ein Stromzähler in einem privaten Haushalt (Archivfoto).

Foto: dpa/Patrick Pleul

Fast die Hälfte der Deutschen weiß laut einer Umfrage nicht, ob die Energiepreisbremsen für sie gelten. Zu diesem Ergebnis kommt eine jüngst veröffentlichte Befragung des Vergleichsportals Verivox. Demnach konnten 43 Prozent der Befragten Anfang März nicht sagen, ob ihr aktueller Stromtarif von der Preisbremse subventioniert wird. Bei den Gaskunden waren es 46 Prozent.

Für die Umfrage wurden 1000 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. 63 Prozent der Umfrage-Teilnehmer heizen mit Gas. Bei der Strompreisbremse wird der Arbeitspreis für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Bei der Gaspreisbremse liegt der Deckel bei 12 Cent pro Kilowattstunde. Was jeweils darüber liegt, übernimmt der Staat.

„Fast die Hälfte der Deutschen kennt die Höhe ihres aktuellen Strom- oder Gastarifs nicht“, sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Möglicherweise bezahlten sie mehr als nötig und belasteten damit gleichzeitig auch die Steuerzahler.

In ganz Deutschland gibt es laut Verivox derzeit Angebote für Neukunden, die deutlich unter den Preisgrenzen liegen. Besonders hoch seien die Preise derzeit noch in den Grundversorgungstarifen der örtlichen Versorger. So zahle ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden im bundesweiten Durchschnitt im März rund 48 Cent pro Kilowattstunde. Der günstigste verfügbare Stromtarif mit empfehlenswerten Bedingungen liege im Bundesschnitt aktuell aber bei rund 35 Cent und damit unter dem staatlichen Preisdeckel. Ähnlich sei die Situation bei den Gastarifen.

Auch Check24 wirbt für einen Preisvergleich. Nach Angaben des Vergleichsportals liegen derzeit 82 Prozent aller Tarife von Versorgern, die nicht Grundversorger sind, unterhalb der Preisbremsen von Strom und Gas. Umgekehrt lägen derzeit noch 73 Prozent aller Grundversorgungstarife über der Strompreisbremse. Bei Gas liege dieser Wert bei 89 Prozent.

(mzu/dpa)
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