Skandal um "Gelben Engel" Diese Alternativen gibt es zum ADAC

Düsseldorf · Während der ADAC darum bemüht ist, Schadensbegrenzung zu betreiben, freut sich die Konkurrenz über zahlreiche neue Mitglieder. Zwei ADAC-Konkurrenten bieten ähnliche Leistungen.

"Wut auf den gelben Giganten"
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Foto: dpa, Federico Gambarini

Seit bekanntwurde, dass der Automobilclub die Teilnehmerzahlen bei der Abstimmung des Autopreises "Gelber Engel" geschönt hat, sei der Markt gehörig in Bewegung, sagt ein Sprecher des ADAC-Konkurrenten Auto Club Europa (ACE): "Die Zahl der Online-Zugriffe auf unsere Seite hat sich verfünffacht." Auch beim Automobilclub von Deutschland (AvD), sagt dessen Sprecherin, hätten sich zuletzt viele Interessenten telefonisch nach Konditionen erkundigt.

Obwohl das durchschnittliche ADAC-Mitglied mehr als 20 Jahre im Club ist, scheinen viele ins Grübeln zu geraten. Zwar ist die einfache Jahresmitgliedschaft beim ADAC mit 49 Euro deutlich günstiger als bei der Konkurrenz, doch auch die Leistungen sind dementsprechend reduziert. Für viele kann sich ein Wechsel daher lohnen. Denn die einfache Mitgliedschaft beim ADAC gilt nur für eine Person — und nur in Deutschland.

Wer sich auch im Ausland bei Pannen oder Unfällen auf die "Gelben Engel" verlassen will, muss eine "ADAC Plus-Mitgliedsschaft" abschließen, die wiederum mit mindesten 84 Euro zu Buche schlägt. Mehr als 53 Prozent der Mitglieder hätten sich für die Plus-Mitgliedschaft entschieden, heißt es beim ADAC. Der Beitrag liegt hier in der Spitze bei 134 Euro.

Mehr als 20 Tarife gibt es inklusive verschiedener Ermäßigungen und kostenloser Angebote für Fahranfänger bei Deutschlands größtem Automobilclub. Konkurrent ACE hat nur zwei: Die einfache Mitgliedschaft sichert für 62,80 Euro pro Jahr die gesamte Familie europaweit bei Pannen ab, auch Kranken- und Fahrzeug-Rücktransport aus dem Ausland sind unter anderem inklusive. Junge Leute bis 30 Jahre zahlen sogar nur die Hälfte.

Ähnlich teuer ist eine Mitgliedschaft beim AvD, die 64,90 Euro im Jahr kostet — inklusive weltweiter Pannenhilfe und Fahrzeugrücktransport aus dem Ausland. Die Versicherung des Partners ist hier nicht inklusive. Sie kostet noch einmal 22 Euro extra. Bei Pannen sei man in der Regel innerhalb von 30 Minuten vor Ort, verspricht der AvD — schneller sind die Gelben Engel des ADAC normalerweise auch nicht.

Ob ein Wechsel lohnt, hängt daher auch davon ab, wo man mit dem Auto unterwegs ist. Wer nur in Deutschland und alleine fährt, kann beim ADAC sparen. Für alle anderen kann ein Vergleich sinnvoll sein.

(RP)
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