Börse im Auf und Ab Dax gibt nach Rekordhoch Gewinne weitgehend ab

Frankfurt/Main · Der Dax hat am Dienstag nach einem Rekordhoch seine Gewinne weitgehend abgegeben. Die zunächst gute Stimmung an den internationalen Börsen sei am Nachmittag in Zurückhaltung umgeschlagen, sagten Händler.

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Mit 9794,05 Punkten war der deutsche Leitindex zunächst auf den höchsten Stand seiner Geschichte geklettert und hatte damit die erst am Freitag aufgestellte alte Bestmarke übersprungen. Bereits zuvor hatte er auch dank guter Aussichten der Weltwirtschaft im Plus gelegen . Am Schluss stand der Dax bei 9730,12 Punkten lediglich noch 0,15 Prozent im Plus. Laut Händlern reichten die guten Nachrichten nicht aus, um das hohe Niveau bis zum Schluss zu halten. Der MDax sank dagegen um 0,12 Prozent auf 16.899,54 Punkte. Der TecDax stieg um 0,30 Prozent auf 1253,46 Punkte.

Für das neuerliche Hoch sahen Börsianer als Grund die zunächst gute Stimmung auch an der Wall Street. Diese sei auch auf die europäischen Finanzmärkte geschwappt, sagte Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Allerdings hielt die leichte Euphorie nicht bis zum Schluss. Letztlich werde der Markt zusehends von technischen Aspekten dominiert, kommentierte Händler Markus Huber vom Londoner Broker Peregrine & Black. Die guten Nachrichten reichten nicht aus, damit Anleger lange an ihren Positionen festhielten. Das führe zu Schwankungen am Markt.

Die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen waren von Dezember auf Januar zwar überraschend etwas gefallen, blieben aber weiter auf hohem Niveau. Gleichzeitig hatte sich die Bewertung der aktuellen Wirtschaftslage spürbar verbessert. In Asien hatte eine Geldspritze der chinesischen Notenbank am dortigen Bankenmarkt für Erleichterung gesorgt und die Kurse an den Börsen gestützt. Wie schon in der Vorwoche von Chefin Christine Lagarde angedeutet, schätzt zudem auch der Internationale Währungsfonds die Weltwirtschaft nun etwas besser ein.

SAP nach Zahlen im Minus

Auf Unternehmensseite sorgte hierzulande SAP mit den endgültigen Zahlen zum abgelaufenen Jahr und einem vorsichtigen Ausblick auf 2014 für Gesprächsstoff. Die Aktien von Europas größtem Softwarehersteller waren am Ende mit knapp zwei Prozent minus zweitschwächster Wert im Dax. Auf der anderen Seite überzeugte Henkel seine Aktionäre - der Konsumgüterkonzern will nun mehr von seinem Gewinn als Dividende ausschütten. Zwei Prozent plus bedeuteten den Spitzenplatz unter den 30 größten deutschen Börsenkonzernen.

Nach bereits am Vorabend präsentierten Zahlen rauschten die im MDax notierten Titel von ElringKlinger um fast zehn Prozent in die Tiefe. Der Autozulieferer verfehlte 2013 das eigene operative Gewinnziel. Im TecDax standen Wirecard nach der vorläufigen Bilanz für das vergangene Jahr und einem positiven Ausblick auf 2014 mit einem Plus von gut fünf Prozent auf dem Spitzenplatz. Für die Papiere von Pfeiffer Vacuum ging es hingegen nach einer gesenkten Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2013 um vier Prozent nach unten.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone trat prozentual unverändert bei 3153,08 Punkten auf der Stelle, auch in Paris und London bewegten sich die Indizes kaum. An den US-Börsen stand nach verheißungsvollem Start im Dow Jones ein Minus von zuletzt 0,8 Prozent zu Buche.

Am deutschen Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,48 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 133,34 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,05 Prozent auf 141,69 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3526 (Montag: 1,3566) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7393 (0,7371) Euro.

(dpa)
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