Börse Gute Exportdaten helfen Dax auf die Sprünge
Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag dank unerwartet guter Konjunkturdaten fester gestartet. Der Dax stieg im frühen Handel um 0,47 Prozent auf 12.092 Punkte.
Deutsche Unternehmen haben im Februar bei der Produktion stärker als erwartet zugelegt: Das produzierende Gewerbe stellte saison- und kalenderbereinigt 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat, während Experten mit einem Anstieg um lediglich 0,1 Prozent gerechnet hatten. Die deutschen Exporteure haben im Februar den Rückschlag zum Jahresauftakt wieder ein Stück weit wettgemacht: Die Ausfuhren lagen 1,5 Prozent höher als im Januar. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Plus gerechnet, allerdings nur um 1,0 Prozent.
Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung brachte hingegen nicht die erhofften Hinweise auf den Zeitpunkt der angekündigten Zinswende. Das Papier zeigte lediglich, dass unter den Notenbankern weiter keine Einigkeit herrscht. Einige Mitglieder waren für eine Erhöhung bereits im Juni, andere plädierten wegen des gesunkenen Ölpreises und des starken Dollar für eine spätere Anhebung. Einige Mitglieder hielten eine Leitzinserhöhung sogar erst im Jahr 2016 für angemessen.
Am Nachmittag könnten frische Wirtschaftsdaten aus den USA dem deutschen Markt weitere Impulse geben. Wie gewöhnlich stehen donnerstags die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie die Zahl der registrierten Arbeitslosen auf der Agenda. Zudem werden die Großhandelsumsätze für Februar präsentiert.
Unter den Einzelwerten waren im frühen Geschäft die Aktien von Stada mit einem Gewinn von knapp fünf Prozent besonders auffällig. Damit erklommen sie den höchsten Stand seit Juli 2014 und waren am Donnerstag klarer Spitzenreiter im MDax. Die Pharmabranche bleibt im Übernahmefieber: Der US-Pharmakonzern Mylan will den irischen Konkurrenten Perrigo für 28,9 Milliarden US-Dollar kaufen. Die geplante Transaktion dürfte auch der Stada-Aktie Übernahmefantasie einhauchen, kommentierte JPMorgan-Analyst David Adlington.
Nach dem kräftigen Kurssprung vom Vortag litten die Aktien von Wincor Nixdorf unter Gewinnmitnahmen. Übernahmespekulationen hatten die Papiere des Geldautomatenherstellers bis zum Handelsschluss um fast acht Prozent nach oben getrieben. Nun fielen sie um 1,15 Prozent zurück.