90 Minuten Verzögerung Wetter wirbelt Tournee-Auftakt in Oberstdorf durcheinander

Das turbulente Winterwetter hat den Zeitplan beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf mächtig durcheinandergewirbelt. Wegen zu starken Windes musste der Beginn des Wettbewerbes immer wieder verschoben werden.

Skispringen: Chaos bei Vierschanzentournee in Oberstdorf
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Chaos beim 1. Springen in Oberstdorf

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Im dichten Schneetreiben von Oberstdorf sind die deutschen Hoffnungsträger Severin Freund und Richard Freitag zum Auftakt der 63. Vierschanzentournee auf eine harte Geduldsprobe gestellt worden. Wegen des stürmischen Windes musste die Jury den ersten Wettbewerb der Traditionsveranstaltung, für den zehn DSV-Springer qualifiziert sind, am Sonntag immer wieder verschieben.

Auch eineinhalb Stunden nach dem für 16.30 Uhr geplanten Beginn war noch kein einziger Skispringer ins Tal geflogen, wo rund 20.000 Fans bei Minustemperaturen stundenlang ausharrten. "Wir haben zu viel Aufwind und müssen uns den Verhältnissen anpassen. Immer wenn es möglich ist, werden wir springen", sagte FIS-Renndirektor Walter Hofer in der ARD. Aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse war zuvor bereits der Probedurchgang abgesagt worden.

Team-Olympiasieger Andreas Wank nahm die im Viertelstundentakt erfolgten Verschiebungen gelassen. "Ich bin nicht genervt, sondern freue mich auf das Springen. Es funktioniert ganz gut, die Spannung zu halten, auch wenn man aufgrund der kurzfristigen Entscheidungen auf dem Sprungturm bleiben muss", sagte Wank.

Etwas besser erwischten es Freund und Freitag, die später an der Reihe sein sollten. Sie konnten sich im Springerlager die Zeit vertreiben. Für einige Rivalen war dies nur ein schwacher Trost. "Ich habe mich schon zum dritten Mal aufgewärmt", klagte der Österreicher Stefan Kraft. Und ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin betonte: "Es ist ganz schwierig, die Wettkampfspannung aufrechtzuerhalten. Da muss man mental stark sein."

Schon vor drei Jahren hatte der Wintereinbruch im Allgäu für einen Marathon-Wettbewerb gesorgt. Damals brach die Jury den ersten Durchgang kurz vor dem Ende ab und startete den Wettkampf neu. Nach knapp dreieinhalb Stunden siegte am Ende Gregor Schlierenzauer aus Österreich und legte damit den Grundstein für seinen späteren Gesamterfolg.

Die bisher einzige Absage in der 62-jährigen Tournee-Geschichte gab es am 4. Januar 2008. Das Springen in Innsbruck fiel damals einem starken Föhnsturm zum Opfer und wurde nach Bischofshofen verlegt, wo zwei Wettbewerbe ausgetragen wurden.

(dpa)
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