Ski Alpin Frauen-Cheftrainer Jürgen Graller verlässt den DSV

München · Nach fünf Jahren im Amt beendet Jürgen Graller seine Tätigkeit als Bundestrainer der alpinen Damen-Mannschaft, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Sportvorstand Wolfgang Maier will möglichst schnell einen Nachfolger präsentieren.

 Kira Weidle.

Kira Weidle.

Foto: dpa/Alessandro Trovati

 Die deutschen Skirennläuferinnen um Slalom-Ass Lena Dürr und die WM-Zweite Kira Weidle brauchen einen neuen Chefcoach. Der Österreicher Jürgen Graller beendet nach fünf Jahren beim Deutschen Skiverband (DSV) seine Tätigkeit als Bundestrainer. Das teilte der DSV am Mittwoch mit. Graller wolle sich „neuen Herausforderungen stellen", ein Nachfolger werde gesucht.

„Jürgen Graller hat in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Nicht zuletzt konnten sich nach dem Rücktritt von Viktoria Rebensburg Aktive wie Kira Weidle, Lena Dürr und Emma Aicher in die Weltspitze entwickeln und Medaillen für den Deutschen Skiverband gewinnen", sagte Sportvorstand Wolfgang Maier, der Grallers Entscheidung bedauert.

Allerdings war es auch dem 51-jährigen Coach nicht gelungen, ein in der Breite schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Hinter dem genannten Trio sehe es „brutal finster" aus, sagte Maier zuletzt dem SID, ohne Graller für diese Lücke verantwortlich zu machen. Unter anderem spielten auch gesellschaftliche Komponenten eine Rolle: „Wir kriegen den harten Leistungssport nicht salonfähig, es ist nicht hip, Rennfahrer zu sein."

Das Frauen-Team stehe „seit vier, fünf Jahren auf demselben Niveau. Wir müssen ganz klar hinterfragen, warum wir aus den Wenigen nicht mehr herausholen", meinte Maier zur Talente-Durststrecke. Er gebe aber „die Hoffnung nicht auf, dass wir auch in der Breite wieder eine starke Mannschaft zusammenkriegen".

Laut Maier solle nun möglichst schnell die Nachfolge-Frage geklärt werden, da „wir für unsere Athletinnen eine optimale Vorbereitung auf die anstehende Weltmeisterschaftssaison gewährleisten wollen.“ Die nächste WM findet im Februar 2023 in Courchevel und Méribel in Frankreich statt.

(Lonn/SID/dpa)
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