"Ein ganz großer Schritt" Neureuther meldet sich mit Platz acht in Madonna di Campiglio zurück

Madonna di Campiglio/München · Felix Neureuther ist auf seinem Weg zurück in die Weltspitze ein gutes Stück vorangekommen. Als Achter qualifizierte er sich in Madonna di Campiglio für die WM - und das fast ohne Training.

Als Felix Neureuther in Madonna di Campiglio seine Miriam und Töchterchen Matilda in die Arme schloss, war sein Glück schon zwei Tage vor Heiligabend perfekt. Mit Platz acht beim Favoritensterben im Trentino hatte sich der 34-Jährige wenige Minuten zuvor das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht. "Das war ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung und stimmt mich zuversichtlich fürs neue Jahr", sagte Neureuther.

Während sich Dominator Marcel Hirscher (Österreich) und dessen norwegischer Dauerrivale Henrik Kristoffersen im letzten Rennen vor der Weihnachtspause mit frühen Einfädlern seltene Patzer erlaubten, kämpfte sich Neureuther im Finale zehn Ränge nach vorne. Wäre da nicht dieser eine "blöde Fehler" im zweiten Lauf gewesen, "es hätte eine wahnsinnige Platzierung herausspringen können", meinte der Partenkirchner - also ein Podestplatz.

Letztlich verpasste Neureuther das Stockerl um 0,76 Sekunden, sein Rückstand auf Überraschungssieger Daniel Yule (Schweiz) betrug 1,26 Sekunden. Das reichte im erst dritten Rennen seit seinem Comeback gleich für das Ticket zur WM in Are/Schweden (5. bis 17. Februar). "Das ist ein kleiner Erfolg für ihn", sagte Alpinchef Wolfgang Maier. Dominik Stehle (Obermaiselstein) belegte Rang 24.

Sein erstes Top-10-Ergebnis seit dem Kreuzbandriss vor 13 Monaten müsse man "relativieren", betonte Neureuther: "Ich hatte in den letzten fünf Wochen nur drei Slalom-Tage." Ein Daumenbruch machte ihm ebenso zu schaffen wie eine Gehirnerschütterung. "Dafür bin ich echt zufrieden." Zumindest abschnittsweise, betonte er, "kann ich noch sehr schnell fahren".

Das hatte er zuletzt in Saalbach-Hinterglemm als Vierter des ersten Laufs bereits eindrucksvoll bewiesen, ehe er dort noch auf Platz 27 zurückfiel. "Man sieht, dass er noch ein bisschen arbeiten muss, um Rennstabilität zu bekommen", sagte Maier am Samstag, "aber ich bin hundertprozentig überzeugt, dass er auf einem sehr guten Weg ist und wieder zu der Form zurückkommen kann, die er vor seiner Verletzung hatte."

Das Rezept dafür kennt Neureuther - und es verspricht unruhige Weihnachts-"Ferien". "Ich muss jetzt trainieren, trainieren, trainieren, damit es bis zur WM passt", sagte er. Weihnachten selbst will Neureuther zwar "ganz in Ruhe zu Hause mit der Familie" verbringen, doch spätestens am 27. Dezember wird er wieder auf den Slalomskiern stehen - schließlich hat er noch viel vor.

Der Januar ist mit fünf Rennen der Slalommonat schlechthin. Nach dem City Event an Neujahr in Oslo folgt am Dreikönigstag das Rennen in Zagreb, dann geht es Schlag auf Schlag: Adelboden, Wengen, Kitzbühel, Schladming. "Ich freue mich auf die Klassiker", sagte Neureuther im Trentino. Er hat allen Grund dazu.

(sid/ako)
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