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Enttäuschung bei DSV-Athleten Neureuther fehlt beim Comeback noch die Aggressivität

Val d'Isere/St. Moritz · Probleme für die deutschen Ski-Rennläufer: Felix Neureuther hat beim Comeback Schwierigkeiten, Stefan Luitz steht unter dem Eindruck der "Sauerstoff-Affäre", Viktoria Rebensburg ist ein wenig ratlos.

  Felix Neureuther beim ersten Lauf in Val d'Isere.

Felix Neureuther beim ersten Lauf in Val d'Isere.

Foto: dpa/Gabriele Facciotti

Es war kein guter Tag für die deutschen Ski-Rennläufer. Felix Neureuther hatte bei seinem Comeback nach mehr als einem Jahr Verletzungspause noch große Schwierigkeiten, Stefan Luitz patzte beim Riesenslalom in Val d'Isere im dichten Schneetreiben und unter dem Eindruck seiner "Sauerstoff-Affäre" schwer - und Viktoria Rebensburg war nach ihrem achten Rang beim Super-G in St. Moritz erkennbar ratlos.

Neureuther hatte in seinem ersten Weltcup-Rennen seit knapp 13 Monaten mehr Probleme als ihm lieb sein konnte und belegte am Ende Rang 21 (Hier geht es zu unserem Wintersport-Ticker). Nach dem Kreuzbandriss im vergangenen November und dem Handbruch vor drei Wochen fehlte dem 34-Jährigen bei widrigen Bedingungen und anspruchsvoller Piste erkennbar noch die Sicherheit. "Ich bin von oben bis unten nicht konsequent genug Ski gefahren", sagte er.

Sein letztes Rennen hatte Neureuther am 12. November 2017 im finnischen Levi bestritten, kurz darauf erlitt er im Training einen Kreuzbandriss. Bei seiner Rückkehr nach Levi vor drei Wochen musste er seinen Start dann wegen eines Daumenbruchs absagen. Für schwierige Bedingungen wie in Val d'Isere hätten ihm noch die "Selbstverständlichkeit, Kaltschnäuzigkeit und Aggressivität gefehlt", sagte er, "daran muss ich arbeiten."

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Beim 60. Weltcupsieg von Marcel Hirscher (Österreich) stand unfreiwillig auch Luitz im Mittelpunkt. Ihm droht nach wie vor die Aberkennung seines ersten Weltcup-Sieges in Beaver Creek am vergangenen Sonntag, dort hatte er zwischen beiden Läufen aus einer Sauerstoffflasche inhaliert - eine gängige Praxis, laut Internationalem Skiverband (FIS) allerdings nicht "on site", also "vor Ort" bei Rennen gestattet.

"Die letzten Tage waren schon belastend", sagte Luitz nach dem ersten Lauf, betonte aber, die Affäre habe keinen Einfluss auf seine sportliche Leistung gehabt. Im zweiten Lauf versuchte er mit hohem Risiko, sich von Platz acht aus noch zu verbessern, schied bei diesem Versuch aber fast aus und fiel auf den 30. Rang zurück. Bester Deutscher war Alexander Schmid, Fritz Dopfer wurde knapp hinter Neureuther 22.

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Zumindest moralische Unterstützung erhielt Luitz bereits vor dem Rennen von Seriensieger Hirscher, den er in Beaver Creek knapp geschlagen hatte. "Mir tut Stefan leid", sagte er beim Radiosender Ö3. Ein Athlet verlasse sich darauf, was einem die Trainer, Ärzte und Verantwortliche sagten. Eine nachträgliche Disqualifikation von Luitz wäre "ein Wahnsinn". Wie sich die FIS entscheiden wird, bleibt einstweilen ungewiss.

Hirscher selbst fuhr einstweilen und zum wiederholten Male in einer eigenen Liga. "Marcel ist unglaublich stark, was für ein Skiläufer!", sagte der wieder einmal zweitplatzierte Norweger Henrik Kristoffersen, der am Face de Bellevarde 1,18 Sekunden Rückstand aufwies. Dritter wurde Matts Olsson aus Schweden (+1,31). Für Hirscher war es der zweite Saisonsieg, im Gesamtweltcup ist der siebenmalige Gewinner damit Erster.

Was Hirscher bei den Männern, ist Mikaela Shiffrin bei den Frauen. Die Amerikanerin, immer noch erst 23 Jahre alt, fuhr im Schweizer St. Moritz zum vierten Saisonsieg, zu ihrem 47. insgesamt. Lara Gut-Behrami (Schweiz/+0,28 Sekunden) und Tina Weirather (Liechtenstein/+0,42) belegten die Plätze zwei und drei. Viktoria Rebensburg, dritte im Super-G von Lake Louise sechs Tage zuvor, lag 1,58 Sekunden zurück

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

"Es ist schwer zu sagen, was das Problem war. Ich habe mich eigentlich so gut gefühlt wie in Lake Louise", sagte eine doch ein wenig ratlose Rebensburg. Für eine angenehme Überraschung aus deutscher Sicht sorgte Veronique Hronek (Unterwössen). Mit der hohen Startnummer 54 fuhr sie auf Rang 20. Weltcup-Punkte gab es auch für Patrizia Dorsch (Schellenberg) auf Rang 25.

(rent/sid)
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