Nächste TV-Panne bei ARD und ZDF Wenn "live" nicht immer "live" ist

(RP). Wer dieser Tage die Übertragungen der Öffentlich-Rechtlichen von den Olympischen Winterspielen vor der Glotze verfolgt, der muss ein geschultes Auge haben. Zumindest dann, wenn er Wettbewerbe wirklich "live" sehen will.

Olympia 2010: Die Pannen von Vancouver
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Rechts oben neben Olympia- und Senderlogo wird immer dann ein Zeichen eingeblendet, wenn es tatsächlich losgehen soll. Dumm nur, wenn man während dieser Übertragung auf den Videotext umschaltet und dort schon das Endergebnis nachlesen kann. So geschehen zum Beispiel beim Snowboard Cross.

Bei Eurosport war der Wettbewerb längst beendet, als die ARD ganz staatstragend auf die Piste schaltete und von Dramatik und Spannung fabulierte. Der dafür verantwortliche MDR hat sich flugs dafür entschuldigt und Besserung gelobt — musste aber auch eingestehen, dass es wohl nicht die erste Mogelei dieser Art war. Und ziemlich sicher nicht die letzte.

Statt mit einem Laufband direkt einen Medaillengewinner zu verkünden, wird lieber auf Konserve gesetzt. Das ZDF blieb zunächst bei Jenny Wolf im Eisoval. Zeitgleich fiel allerdings die Entscheidung auf der Rodelbahn - Gold für Tatjana Hüfner. "Wir schalten jetzt sofort rüber auf die Rodelbahn", lautete die Ankündigung von Katrin Müller-Hohenstein. Und von der Reporterin vor Ort war die epochale Aussage zu erfahren: "Ich glaube, hier ist heute etwas drin." Sie hätte auch sagen können: "Ich glaube, Bayern München steigt nicht ab."

Apropos Wissen. So genannte Trendsportarten wie Snowboard sind schön anzusehen, doch wenn man den Kommentator von "Air to fakie" und Ähnlichem reden hört, wünscht man sich sich Einblendungen mit der Übersetzung. Wie es auch anders geht, zeigt erneut Eurosport. Da sitzt ein "Dolmetscher" am Mikro, der wirklich erklärt, was zu sehen ist. Und das live.

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