Letzte Gruppenspiele gefährdet Fifa rüstet sich gegen Spielmanipulation

Johannesburg (RPO). Nur wenige Tage vor den letzten Gruppenspielen der WM in Südafrika rüstet sich die Fifa verstärkt gegen mögliche Spielmanipulationen. Das Augenmerk der internationalen Wettmafia dürfte sich besonders auf die für die K.o.-Runde entscheidenden Spiele richten. Das erklärte der Chef der Fifa-Rechtsabteilung, Marco Villiger, am Freitag in Johannesburg.

WM 2010: alle Tore
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Bereits ausgeschiedene oder für das Achtelfinale qualifizierte Mannschaften seien besonders anfällig für Bestechungsversuche, daher werde man die Überwachung noch verstärken. Alles andere sei naiv.

Bislang habe zwar noch kein Spieler, Schiedsrichter oder Mannschaftsvertreter den Weltfußballverband unterrichtet, von einem Wettbetrüger angesprochen worden zu sein. Die speziell dafür eingerichtete Telefonhotline wurde noch nicht genutzt. Manipulation bei der Weltmeisterschaft sei damit aber nicht ausgeschlossen. "Was wir bislang gesehen haben, ist sauber, aber wir können auch nicht alles sehen", betonte Villiger.

Sollte aber einmal ein Verdacht konkret werden, werde der zuständige Match-Beauftragte der Fifa die beteiligten Mannschaften in ihren Umkleidekabinen aufsuchen und sie vor Anpfiff informieren, dass die Partie unter besonderer Beobachtung stehe, erklärte Villiger.

Dass Spielmanipulationen die größte Gefahr für die Integrität des Fußballs sind, hat nicht zuletzt auch der Wettskandal in Europa gezeigt: Seit Anfang 2009 sollen europaweit mindestens 200 Spiele manipuliert worden sein. In Deutschland arbeitet die Polizei daher eng mit der Uefa zusammen.

Und der Weltfußballverband kooperiert seit einigen Monaten verstärkt mit Interpol, um gegen die Wettmafia vorzugehen, die vermutlich vor allem aus Südostasien agiert. Zudem wurde ein sogenanntes Frühwarnsystem eingerichtet, mit dem mehr als 400 lizenzierte Buchmacher kontrolliert werden.

(apd/born)
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