Interview mit Klaus Allofs "Mannschaft mit unseren Mitteln verbessern"

Bremen (sid). Für Werder Bremen ist das Aus im Viertelfinale des Uefa-Cups gegen Arsenal London kein Weltuntergang. Immhin ist man gegen eine Mannschaft ausgeschieden, die zur europäischen Spitzenklasse gehört. Klaus Allofs stand nach dem Spiel Rede und Antwort.

"Das Bremer Publikum hat Werder Bremen trotz einer 2:4-Niederlage gegen Arsenal London mit Beifall aus dem Uefa-Pokal verabschiedet. Sehen Sie das Ausscheiden im Viertelfinale ähnlich gelassen?"

Klaus Allofs: "Man muss diese beiden Spiele gegen die Engländer ganz nüchtern sehen. Wir haben nicht versagt, aber Arsenal war zweimal klar die bessere Mannschaft, obwohl unsere Spieler alles gegeben haben. Jedem ist klar, dass wir mit ungleichen Mitteln kämpfen mussten. Zudem war schon nach dem frühen 0:1-Rückstand rein sportlich praktisch alles entschieden."

"Wie wird das Team diese deutliche Niederlage verkraften?"

Allofs: "Ich denke, dass das kein Problem sein wird. Schon am Sonntag wartet in der Bundesliga mit Borussia Dortmund ein schwerer Gegner auf uns. Ein ganz wichtiges Spiel, denn mit einem Sieg könnten wir wieder Richtung Champions-League-Qualifikation blicken. Leider müssen wir in dieser Begegnung auf Claudio Pizarro verzichten, der für die peruanische Nationalmannschaft angefordert wurde."

"Sie haben die ungleichen Mittel bereits angesprochen. Wird der SV Werder in absehbarer Zeit das finanzielle Gefälle zu Top-Teams wie Arsenal oder den vorherigen Gegnern Olympique Lyon und AC Parma verringern können?"

Allofs: "Einen Thierry Henry für 30 Millionen Mark können wir uns in diesem und im nächsten Jahr garantiert nicht erlauben. Es kann nur darum gehen, die Mannschaft mit unseren Mitteln Schritt für Schritt zu verbessern. Da bleibt noch jede Menge Arbeit übrig. Nur gut für uns, dass die Teilnahme am Uefa-Pokal 2000/2001 durch das Erreichen des Pokalfinales gegen den FC Bayern sicher ist."

"Wo werden Sie bei den kommenden Transfers den Hebel ansetzen?"

Allofs: "Im defensiven Bereich wird es Ergänzungen geben, zwei Topspieler werden wir uns leisten können. Aber bei allen diesen Diskussionen mahne ich zur Zurückhaltung. Vor einem Jahr wären wir fast abgestiegen, jetzt waren wir die letzte deutsche Mannschaft im Uefa-Pokal. Dies ist vielleicht außerhalb Bremens nicht immer genügend gewürdigt worden."

(RPO Archiv)
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