KFC Uerdingen Wongrowitz bremst die Euphorie

Gegen Bergisch Gladbach erwartet der Trainer des KFC einen dicken Brocken. Die Uerdinger wollen mit einem Sieg ihren zweiten Platz in der Tabelle der NRW-Liga festigen. Arda Yavuz kehrt zurück in die Startaufstellung, die Genesung von Kapitän Ersan Tekkan macht Fortschritte.

Fünf Spiele hat der KFC Uerdingen bislang in der NRW-Liga absolviert. Und bislang ist der Aufsteiger noch unbesiegt. Das bedeutet aktuell den zweiten Platz in der Tabelle, mit zwei Punkten Rückstand auf den noch gänzlich verlustpunktfreien Spitzenreiter Viktoria Köln. Hinzu kommt noch, dass der KFC mit Jochen Höfler den absoluten Top-Torjäger stellt.

Sieben Mal traf der Mittelstürmer bereits ins gegnerische Tor — und das, obschon er erst vier Mal eingesetzt wurde. Die dritte bemerkenswerte Marke: Die Uerdinger sind DER Publikumsmagnet der Liga. In vier der fünf Spiele strömten die meisten Zuschauern zu der Auswahl von Peter Wongrowitz (siehe Infokasten). Kein Wunder also, dass die Euphorie und die Hoffnung an einen Durchmarsch hin in die Regionalliga rund um die Grotenburg riesig sind.

"Trotzdem ist das nur eine Momentaufnahme. Man muss auch mal sehen, wo unsere bisherigen Gegner stehen — mit Ausnahme von Velbert", sagt der Coach. Wongrowitz weiß, dass die Saison noch lang ist und die dicken Brocken eben wie Viktoria Köln noch kommen. Und zu einem solchen zählt er auch den Gegner am Sonntag, Bergisch Gladbach.

Dort tritt seine Mannschaft um 15 Uhr an. Denn die Gäste haben auch bereits gegen Erndtebrück und Velbert gespielt, wie der KFC auch — und überzeugender gewonnen als die Uerdinger. Den erstgenannten Neuling hat die Auswahl von Ex-Profi Dietmar Schacht zuletzt mit 7:1 vom Feld gefegt, gegen Velbert gab es ein 4:0 — das sind deutlich bessere Ergebnisse als die der Uerdinger, die zeigen: "Dort ist die Qualität auch sehr hoch", sagt Wongrowitz.

Der 60 Jahre alte Coach der Blau-Roten setzt gegen Bergisch Gladbach beinahe auf das Team, das zuletzt den VfB Hüls niedergerungen hat. Neu wird lediglich Arda Yavuz sein, der für Igor Bendovskyi in die Startaufstellung rückt. "Igor war mir zuletzt zu offensiv", begründet der Trainer diese Maßnahme. Ansonsten muss er weiterhin auf den noch gesperrten Michael Baum, Markus Keppeler (ist mit der Schule unterwegs) und die verletzten Monir Ibrahim und Ersan Tekkan verzichten.

Tekkan hat immerhin den Gips nach seinem Syndesmoseriss ab und unternimmt die ersten Laufversuche. Leicht angeschlagen ist Regjep Banushi, und ein Fragezeichen stand laut Aussage des Trainers auch noch hinter Jonas Kremer. Sollte der Angreifer ausfallen, wird Kevin Völler in den Kader rücken. Dafür rückt Saban Ferati zurück auf die Bank — und darf sich zumindest Hoffnung auf eine Einwechslung machen.

Für einen Großteil derjenigen, die in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen oder auf der Bank sitzen, hat der KFC ein Freundschaftsspiel abgeschlossen: Am kommenden Dienstag, 20. September, spielen die Uerdinger um 19.45 Uhr bei TuRA Duisburg.

Übrigens: Bei Uerdingens Ligakontrahenten VfB Hüls, gegen den der KFC am vergangenen Sonntag mit 1:0 gewonnen hatte, hat es einen Trainerwechsel gegeben: Olaf Thon, der Weltmeister von 1990, hat überraschend sein Amt niedergelegt. Als Grund gab der 45-Jährige unüberbrückbare Differenzen mit einigen älteren Spielern an. Ob der Rücktritt auch mit der Niederlage in der Grotenburg zu tun hatte, war gestern nicht zu erfahren. Thon hatte im April 2010 in Hüls seinen ersten Job als Trainer angetreten und belegte mit dem VfB aktuell den zehnten Platz in der NRW-Liga. Am Montag will er sich angeblich zu den Gründen äußern.

(RP/rl)
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