"Wir alle haben den Sommer über das Männer-Team angefeuert und ihr Erfolg hat uns definitiv angespornt", sagte Erfolgstrainerin Maren Meinert nach dem kraft- und nervenraubenden 1:0 (0:0)-Sieg nach Verlängerung über eine starke nigerianische Mannschaft: "Wir hätten nicht gedacht, dass wir es auch schaffen, aber wir sind sehr stolz."

DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, der wie Bundestrainerin Silvia Neid und DFB-Direktorin Steffi Jones als Glücksbringer auf der Tribüne saß, sprach nach dem Brasilien-Triumph der Männer und dem EM-Gewinn der U19 Junioren von einem "sehr erfolgreichen Jahr" für den deutschen Fußball: "Drei Titel zu holen ist etwas ganz Besonderes."

Weltmeister Lukas Podolski war dann auch einer der ersten, die in den sozialen Netzwerken zum dritten Juniorinnen-Titel nach 2004 (U19) und 2010 gratulierten. "Und wieder ein Weltmeister aus Deutschland - Glückwunsch an die DFB-Frauen!", twitterte der Nationalspieler.

Montreal folgt Maracana

Dass dem Märchen im Maracana nun das von Montreal folgte, machte in einer packenden Partie Stürmerin Petermann auf den Spuren von Rio-Matchwinner Mario Götze mit einem Treffer in der Verlängerung perfekt. Vor 15.822 Zuschauern vollstreckte die 20-Jährige in der 98. Minute nach toller Vorarbeit von Pauline Bremer aus kurzer Distanz eiskalt.

Nach dem Abpfiff schüttelte der Blondschopf, der seit 2012 in Orlando an der University of Central Florida studiert, immer wieder fassungslos den Kopf. "Es ist alles so irreal, man muss das alles erstmal sacken lassen", sagte sie und befand: "Der Wille und Teamgeist waren ausschlaggebend."

Hoffnungsträgerin vom MSV Duisburg

Dank dieser Qualitäten durfte Kapitänin Lina Magull (VfL Wolfsburg) die silberne WM-Trophäe kurz vor 22 Uhr Ortszeit in die Höhe recken. Zuvor hatte Meike Kämper den Goldenen Handschuh als beste Torhüterin des Turniers in Empfang genommen. Die 20 Jahre alte Hoffnungsträgerin vom MSV Duisburg bekam ein Sonderlob von Weltfußballerin Nadine Angerer via Twitter: "Kannst sehr stolz auf deine Leistungen bei der WM sein!! Top!"

Bundestrainerin Neid, die extra für das Finale angereist war und anschließend mit dem Team feierte, lobte die "tolle Mannschaftsleistung und den herausragendem Teamgeist". Sie habe zudem einige Spielerinnen gesehen, "die das Potenzial haben, auch in der Frauen-Nationalmannschaft anzukommen". Vielleicht steht für die ein oder andere schon im kommenden Sommer die nächste große Sause in Kanada an, wenn die Neid-Auswahl bei der A-WM (6. Juni bis 5. Juli 2015) ebenfalls nach den Sternen greifen will.