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Kalenderblatt 11. April Als Ganiyu Shittu das Spiel seines Lebens machte

Am 11. April 2000 erzielt der Nigerianer Ganiyu Shittu innerhalb von 28 Minuten vier Treffer bei Fortunas 4:0-Sieg in Pirmasens. Teil 14 unser Kalenderblatt-Serie.

 Ganiyu Shittu im September 2001 bei einem Spiel mit Fortuna in Verl.

Ganiyu Shittu im September 2001 bei einem Spiel mit Fortuna in Verl.

Foto: RP/imago

Vor genau 20 Jahren machte Ganiyu Shittu das Spiel seines Lebens: Der Nigerianer schoss am 11. April 2000 alle vier Treffer beim 4:0-Erfolg der Fortuna bei der FK Pirmasens. Nur 750 Zuschauer sahen die denkwürdige Partie der Regionalliga Südwest, in der der Nigerianer nur 28 Minuten für seine Tor-Gala brauchte. „Vier Tore in einem Spiel habe ich noch nie gemacht“, sagte er. 20 Jahre war der Stürmer damals und absolvierte seine dritte Spielzeit im rot-weißen Dress. 1997 hatte er sich den Fortunen mit großen Hoffnungen zu Zweitligazeiten angeschlossen. Er träumte vom Aufstieg in die Bundesliga und den Durchbruch, stieg mit den Rot-Weißen aber bis in die vierthöchste Klasse ab und kam über den Status des ewigen Talentes nicht hinaus.

Der schmächtige Angreifer war bei den Fans wegen seiner zurückhaltenden und freundlich-schüchternen Art beliebt. Er brauchte einige Zeit, um sich nach seinem Wechsel von Afrika nach Düsseldorf einigermaßen zurechtzufinden. Für Aufregung sorgte Shittu, als er seine Wohnung in der Düsseldorfer Innenstadt nicht wiederfand. Mit zwei Mannschaftskameraden an seiner Seite klingelte an der Haustür seines damaligen A-Junioren-Trainers Thomas Flath, um dort Hilfe bei der Wohnungssuche zu bekommen. Die war schließlich erst um Mitternacht und mit telefonischer Hilfe seines Agenten in Monaco erfolgreich. Shittu sagte zwar: „Das Leben gefällt mir in Düsseldorf, es ist viel abwechslungsreicher als zu Hause.“ Doch so richtig heimisch wurde er nie.

Lange träumte Shittu von einer großen Karriere. Ronaldo war sein Vorbild „Ich glaube, ich ähnele ihm ein bisschen in seinen Bewegungsablaufen“, sagte der schnelle und bewegliche Dribbelkünstler gerne. Immer wieder lieferte er auch exzellente Kostproben seines Könnens, erwies sich in der Spitze wegen seiner Verspieltheit oft als belebendes Element. Das Talent besaß er unbestritten, doch seine Coaches kritisierten seinen Torabschluss, sein Passspiel und seine taktische Disziplin. Bis in die U21-Nationalmannschaft Nigerias schaffte es Shittu. Nach der Vier-Tore-Gala in Pirmasens hoffte er erneut auf eine Berufung in die A-Nationalmannschaft - doch die kam nicht.

1999 war Shittu mit Fortuna aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga abgestiegen. Im November 2000, nur ein halbes Jahr nach seinen Treffern in Pirmasens, wurde er für die restliche Saison an den Ligakonkurrenten SG Wattenscheid 09 verliehen. Zum Saisonende kehrte er nach Düsseldorf zurück und stieg mit den Flingernern aus der Regionalliga in die viertklassige Oberliga ab. Shittu zog es nach Österreich in die fünfte Liga zum 1. FC Vöcklabruck und zu Union Vöcklamarkt.

Fortuna beim 4:0-Sieg in Pirmasens: Bitzer – Halat, Radschuweit, Jörres, Hey, Michels, Weidemann (68. Nuorela), Kempers, Fregene (61. Kowski), Shittu, Poutilo (78. Omogie). Tore: 0.1 (1.) Shittu, 0:2 (8.) Shittu, 0:3 (18.) Shittu, 0:4 (29.) Shittu.

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