Ballbesitz-Könige der Bundesliga Xabi Alonso — und dann lange niemand

Düsseldorf · Xabi Alonso hat an herausragenden Tagen alleine so häufig den Ball wie der Gegner. Kein Wunder, dass der Spanier in Diensten des FC Bayern München in dieser Statistik meilenweit vor der Konkurrenz liegt.

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"Adduktorenzerrung? Früher hieß das Leiste!", hat sich bereits manch ein Fußball-Traditionalist echauffiert. Wer hieß an die Vielschichtigkeit der Verletzungen gewöhnt hat, muss seit dieser Saison damit klarkommen, dass bei einer elementaren Statistik nichts mehr ist wie gehabt. Denn analog zu neumodischen Blessuren könnte man sich empören: "Ballaktionen? Ballbesitzphasen? Früher hieß das Ballkontakte!"

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Foto: afp, vel

Die Deutsche Fußball-Liga erhebt in ihrem "Definitionskatalog Offizielle Spieldaten", wie sie auf ihrer Webseite schreibt, die "Ballbesitzphasen" eines Spielers, und wird etwas präziser: "Während einer solchen Ballbesitzphase kann ein Spieler mehrere Ballaktionen haben." Was wiederum heißt, dass eine Ballaktion mehrere Ballkontakte umfassen kann?

An der Stelle erstickt Bayern Münchens Neuzugang Xabi Alonso die Diskussion im Keim. Der Spanier liegt in jeder Kategorie, die irgendwie erfasst, wer wie oft "am Ball ist", um Welten vor der Konkurrenz. Auf 160 Ballbesitzphasen pro 90 Minuten kommt Xabi nach den ersten sieben Spieltagen. Seine Bestmarke von 206 beim 2:0 gegen den 1. FC Köln wurde rauf- und runterzitiert wie ein neuer 100-Meter-Weltrekord.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Es folgt mit großem Abstand Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund) mit 106 Ballbesitzphase vor den Bayern-Verteidigern Dante mit 104, Jerome Boateng mit 103 und Rafinha mit 99. Kein Wunder, schließlich hat der Rekordmeister im Schnitt 66 Prozent Ballbesitz.

In der Bundesliga-Elf mit den "Ballmagneten" finden sich jedoch keine Offensivspieler des FC Bayern. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola kommt in dieser Spielzeit tatsächlich einfacher an den Strafraum, aber würde gerne noch häufiger in den Strafraum.

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Dass Borussia Mönchengladbach das ganz gut gelingt, suggeriert die Mitgliedschaft des Sturmduos Raffael und Max Kruse in dieser speziellen Top-Elf. Zumindest bei Raffael wird es jedoch eine entscheidende Rolle spielen, dass er sich enorm häufig ins Mittelfeld fallen lässt.

Bayer Leverkusen dagegen zwingt sich selbst, schnellstmöglich in die Spitze zu spielen. Dort finden die Spieler von Trainer Roger Schmidt in der Regel Stefan Kießling (52 Ballbesitzphase pro 90 Minuten).

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