Fußball, Frauen-Bundesliga Zellers Treffer sichert Bayers Frauen einen Punkt in Köln

Leverkusen · Ein spätes Tor zum 1:1 beschert den Bundesliga-Frauen von Bayer 04 ein Unentschieden beim 1. FC Köln. Torschützin Dora Zeller zeigt sich zufrieden mit der mentalen Stärke der Leverkusenerinnen.

 Bayers Dora Zeller (Mitte) schockt die Kölner Fußballerinnen mit ihrem späten Treffer zum 1:1-Endstand.

Bayers Dora Zeller (Mitte) schockt die Kölner Fußballerinnen mit ihrem späten Treffer zum 1:1-Endstand.

Foto: IMAGO/foto2press/IMAGO/Mirko Kappes

Der erste Ligasieg im Jahr 2022 ist es nicht geworden. Aber das Remis im Derby beim 1. FC Köln fühlte sich für Bayers Fußballerinnen dennoch wie ein Erfolg an. Denn der letztlich verdiente Ausgleich gelang dem Team von Trainer Achim Feifel erst in der Schlussphase. „Sehr glücklich“ sei sie über die Punkteteilung, sagte Bayers Angreiferin Dora Zeller.

Die Ungarin hatte vor rund 1.600 Zuschauern im Frank-Kremer-Stadion mit ihrem späten Treffer entscheidenden Anteil daran, dass die Leverkusenerinnen nicht schon wieder leer ausgingen. Sie hielt sich nicht mit Lamentieren auf, als Kölns Peggy Kuznik Nina Brüggemann ahndungswürdig von den Beinen holte, sondern ging zielstrebig Richtung Ball, umkurvte die Torhüterin und schob zum 1:1 ein (86.). Beinahe wäre ihr in der Schlussminute sogar noch der Siegtreffer gelungen, als sie von der FC-Defensive erst mit vereinten Kräften gestoppt werden konnte.

Aber das wäre wohl auch des Guten zu viel gewesen. Denn über weite Strecken ließen die Gäste just die Konsequenz und Entschlossenheit vermissen, die Feifel vor dem Nachbarschaftsduell angemahnt hatte. Nach recht gutem Start kauften die Domstädterinnen ihnen mit dem Führungstreffer aus dem Nichts den Schneid ab. Mandy Islacker köpfte den Ball nach einem Freistoß von der Strafraumgrenze ins Netz (15.).

Hätte Anna Klink im Leverkusener Tor nicht einen exzellenten Tag erwischt und einige starke Paraden gezeigt, wäre der Rückstand deutlicher ausgefallen – und ein Remis noch schwieriger geworden. „Leverkusen hatte mit ihr eine sehr gute Keeperin“, würdigte auch Kölns Kuznik die Leistung der Schlussfrau.

Ihre Vorderleute brauchten bis in die zweite Hälfte, um sich das Remis zu verdienen. Mit zunehmender Spielzeit zeigten sie immer häufiger vielversprechende Angriffe, die allerdings selten ordentlich zu Ende gespielt wurden. Der grundsätzliche Wille war vorhanden, doch die Einwechslung der Routiniers und ausgewiesenen Mentalitätsspielerinnen Nina Brüggemann und Jessica Wich brachte noch einmal neuen Zug in die Schlussoffensive. Dass die beiden nach langer Pause erstmals wieder auf dem Feld standen, war ein schöner Bonus – der sich angesichts der guten Wendung besonders schön anfühlte.

Mit dem Remis hält Bayer den Vorsprung auf den FC und bleibt Freiburg auf den Fersen. „Wir sind momentan in einer wirklich schweren Phase. Da tut auch ein Punkt gut“, sagte Zeller. Gut gefallen hatte ihr überdies, dass sie und ihre Teamkolleginnen „gekämpft haben bis zum Ende“ – und dass das gesamte Team insbesondere in der Schlussphase eine gute Mentalität gezeigt habe: Das kann uns jetzt noch mal pushen.“ Coach Feifel ergänzte: „Es war gut für das Gefühl, dass wir uns diesen Punkt erkämpft haben.“ Weiter geht es für seine Elf am kommenden Wochenende. Zum Auftakt eines knackigen Restprogramms mit Partien gegen die Top Fünf der Tabelle – in Liga und Pokal – empfängt Bayer Hoffenheim.

„Wir müssen jetzt zusammenhalten und weiter so kämpfen“, fordert die Mittelfeldspielerin. Dann könnte in beiden Wettbewerben noch etwas drin sein. Schließlich haben die Leverkusenerinnen den nächsten Gegner Hoffenheim im Pokal bereits bezwungen, auch Primus Wolfsburg ein Unentschieden abgerungen, Potsdam geschlagen, und waren auch beim Hinspiel gegen Frankfurt nah dran an einem Punktgewinn. Allerdings werden diese Teams etwaige Leverkusener Nachlässigkeiten vermutlich deutlich besser zu verwerten wissen als die Kölnerinnen im Derby.

Bayer 04 Klink – Siems, Turanyi, Friedrich, Fröhlich (75. Pollak) – Kögel, Wirtz (81. Brüggemann), Gräwe, Zeller – Arfaoui (56. Enderle), Pando (81. Wich).

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