Ligapräsident Rauball "Werden für Erhalt der Stehplätze kämpfen"

Berlin · Ligapräsident Reinhard Rauball hat sich gegen reine Sitzplatzstadien als Reaktion auf die jüngsten Ausschreitungen im deutschen Profi-Fußball ausgesprochen.

"Wir werden weiterhin für den Erhalt der Stehplätze kämpfen", sagte Rauball am Montag in der ARD-Sendung "hart aber fair". "Das ist für uns nicht verhandelbar." Allerdings müsse es einen "Selbstreinigungsprozess" auf den Tribünen geben, vernünftige Fans sollten auf Krawallmacher einwirken. "Das ist die Lösung für die Stehplatzfrage", betonte Rauball, auch Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund.

Er kritisierte den Platzsturm der Fans von Fortuna Düsseldorf beim "Fastabbruch" im Relegationsspiel gegen Hertha BSC als "Novum in der jüngeren Geschichte des deutschen Fußballs". Zuletzt sei eine "neue Art der Intensität" zutage getreten. Die Entscheidungsspiele um Auf- und Abstieg stünden aber nicht zur Debatte. "Wir werden wegen dieser Veranstaltung die Relegationsspiele nicht einstellen", erklärte Rauball.

Er forderte auch die Spieler zum Handeln auf. Wenn es zu Ausschreitungen komme, solle das Team auf den Gang in die Kurve zu den Fans verzichten. "Liebesentzug der Mannschaft" sei ein "wirksames Mittel". Zudem seien neue, bessere Videokameras zur Überwachung sinnvoll. Auch bei Einlasskontrollen könne man "noch mehr machen", um verbotene Pyro-Technik aus den Arenen zu verbannen. Bei einer Konferenz wollen der Deutsche Fußball-Bund und der Ligaverband mit Vereinspräsidenten aus den drei Profiligen vor der kommenden Saison das weitere Vorgehen besprechen.

(dpa)
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