"Frust-Interview" Köln kontert Solbakken-Kritik

Köln · Nach der heftigen Kritik von Ex-Trainer Stale Solbakken hat der 1. FC Köln gekontert. "Die Vorwürfe und Angriffe auf den Klub und seine Verantwortlichen sind unangemessen und absurd", erklärte Claus Horstmann als Vorsitzender der FC-Geschäftsführung.

Das "Frust-Interview", wie der Absteiger das Solbakken-Gespräch mit dem "Kicker" bezeichnete, wollte der Verein nicht weiter kommentieren, "um ihm nicht zusätzliches Gewicht zu geben".

Solbakken hatte vor allem Vizepräsident Toni Schumacher heftig kritisiert. Solbakken wirft dem früheren Kölner Fußball-Torhüter vor, Unwahrheiten von sich zu geben. "Schumacher ... spricht, als wäre er der Sportdirektor aus dem Himmel und verbreitet Lügen, ich wolle nicht mit jungen Spielern arbeiten", sagte Solbakken. "Als er in meiner Küche saß, hatte er nicht das Herz, dies zu sagen", bemängelte der neue Coach des englischen Zweitligisten Wolverhampton Wanderers.

Solbakken bringt kein Verständnis für seine Beurlaubung vom 12. April auf. Er habe Horstmann am Tag vor der Entscheidung des Vereins, sich von ihm zu trennen, per SMS noch mitgeteilt, auch in der 2. Liga Trainer bleiben zu wollen, obwohl sein Vertrag nicht für diese Spielklasse galt.

"Sehr gut", sei Horstmanns Antwort gewesen. "Sieben Stunden später war es vorbei", äußerte Solbakken. Und Schumacher habe ihm gesagt, er werde nicht entlassen. "Wenn es dann diese Entscheidung gibt, hat man ein falsches Spiel gespielt", ergänzte Solbakken.

Horstmann verteidigte den Schritt, Solbakken von den Aufgaben zu entbinden. "Nach einer weitgehend erfolglosen Rückrundenserie stand für uns fest, dass Stale Solbakken die Mannschaft nicht mehr erreicht, und deswegen haben wir uns von ihm trennen müssen. Es war und ist die richtige Entscheidung gewesen."

"Ich wäre gerne Trainer in Köln geblieben. Die Entscheidung war nicht richtig", sagte der Norweger. Allerdings räumte Solbakken auch Fehler ein. Speziell sein Konflikt mit dem ehemaligen Sportdirektor Volker Finke sei "sehr schlecht für den Verein" gewesen.

(dpa)
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