Champions League kürzen Braun: Image-Schaden für deutschen Fußball

München/Hamburg (dpa). Zwei Wochen vor dem Beginn der Europameisterschaft hat Egidius Braun die zuletzt gezeigten Leistungen der Nationalmannschaft als Image schädigend für den deutschen Fußball gewertet. "Ich will nichts schönfärben. Die letzten Auftritte der Nationalmannschaft haben dem Ansehen des deutschen Fußballs geschadet", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einem Interview der "Welt am Sonntag". Braun forderte die Mannschaft auf, bei der EM so zu spielen, "dass wir alle eine innere Begeisterung empfinden. Zufriedenheit ist mir zu wenig".

Derzeit geschehe Erich Ribbeck "tiefes Unrecht", so Braun. Der Teamchef hat nach Ansicht des Präsidenten aber "die Kraft, das durchzustehen". Bei der Besetzung des Bundestrainer-Postens in der Zukunft kann es offenbar eine erhebliche Gehaltserhöhung geben. "Sie können mit mir Streit haben über die Ausgabe einer Mark, die ich für sinnlos halte. Aber mir ist alles recht, was dem Ansehen der Nationalmannschaft dient. Wenn einer in der Gesamt-Verantwortung steht, ist eine Menge Schmerzensgeld dabei", erklärte Braun.

Wie die Vertreter des FC Bayern München fordert auch der DFB- Präsident eine Reduzierung der Europacup-Termine. "Wir müssen die Zahl der Champions-League-Spiele von 157 auf 125 reduzieren. Dann werden vier bis fünf Spieltermine frei", sagte Braun und kündigte dabei eigenes Verbands-Engagement an: "Dafür werde ich mein ganzes politisches Gewicht in der UEFA einsetzen." Hingegen widersprach er Bayern-Manager Uli Hoeneß, der die Abschaffung von Freundschafts- Länderspielen gefordert hatte. "Eine Reduzierung der Länderspiele ist mit mir nicht zu machen. Es gibt Traditionen und unendlich viele Anfragen", so Braun.

(RPO Archiv)
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