Borussia Mönchengladbach Stranzl möchte noch ein Jahr spielen

Fussball · Borussias Verteidiger kann sich eine Verlängerung vorstellen – nun hängt es vom Verein ab.

Martin Stranzl: U19-Co-Trainer bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Martin Stranzl

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Foto: Dieter Wiechmann

Borussias Verteidiger kann sich eine Verlängerung vorstellen — nun hängt es vom Verein ab.

Martin Stranzl wiegelt ab. "Wir haben noch gar nicht miteinander gesprochen", sagt der Österreicher in Diensten der Borussia. Noch ist also nicht fix, dass der Abwehrchef ein weiteres Jahr am Niederrhein dranhängt. Ausgeschlossen ist es jedoch nicht.

"Natürlich habe ich noch Bock", sagt der 33-Jährige. Anders als vor einem Jahr, als der Verein unbedingt verlängern wollte und sich Stranzl zierte, dreht der Verteidiger den Spieß nun ein wenig um. "Ich kann mir alles vorstellen", sagt Stranzl. "Aber es ist auch vom Verein abhängig, der den Absprung, neue, junge Spieler zu integrieren, nicht verpassen darf. Entscheidend ist, was ich noch beitragen kann."

Aktuell ist das eine ganze Menge. Stranzl ist der zweikampfstärkste Spieler der Liga, er ist, auch ohne Kapitänsbinde, der Anführer der Borussen. Warum also sollte Borussia Stranzl nicht halten wollen? Es gibt jedenfalls kaum Gründe — abgesehen von einer leicht zunehmenden Verletzungsanfälligkeit. Passend dazu pausiert Stranzl aktuell auch mit dem Training, wegen "kleinerer Blessuren", wie er sagt. Sein Auflaufen in Stuttgart am kommenden Freitag soll indes nicht in Gefahr sein.

In zwei Wochen will sich der Spieler mit Borussias sportlicher Führung zusammensetzen. Dann wird diskutiert, ob der auslaufende Vertrag noch einmal um ein Jahr verlängert wird. "Ich kann mir alles vorstellen, möchte auf jeden Fall noch ein Jahr weiterspielen", sagt Stranzl. Denn Borussia ist in seiner persönlichen Vereins-Hitliste inzwischen ganz oben angekommen — und das, obwohl er schon in München und Moskau gespielt hat. "Moskau hat mich persönlich weitergebracht, da habe ich sehr viel gelernt", sagt Stranzl. "Aber Borussia steht trotzdem oben. Hier stimmt das Gesamtpaket, hier habe ich meine Familie bei mir." Und seine berufliche Zukunft auch, schließlich hat der Auto-Freak gerade erst in Düsseldorf eine Nobel-Werkstatt eröffnet.

Doch Stranzl will nur bleiben, wenn er weiter eine wichtige Rolle in der Mannschaft hat. "Ich bin damals als Führungsspieler geholt worden", sagt er. "Es ist kein Geheimnis, dass ich viel mit dem Trainer kommuniziere, dass ich ein Bindeglied der Mannschaft nach oben bin." Als er im Januar 2011 kam, brachte er direkt seine Führungsqualitäten in die Mannschaft ein, war nicht nur auf dem Platz maßgeblich am Klassenverbleib beteiligt. Für einen Leitwolf wie ihn wäre es schwer, ins zweite Glied zu rücken — auch wenn ihm die Entwicklung der jüngeren Spieler am Herzen liegt. "Ich versuche viel mit den Jungen zu machen", sagt er. "Aber sie müssen es auch annehmen. Es ist schön zu sehen, was für eine Entwicklung stattgefunden hat."

Eine Entwicklung, die noch weitergehen soll. Und dazu möchte Martin Stranzl tatkräftig beitragen. Trainer Lucien Favre jedenfalls scheint einer erneuten Verlängerung nicht abgeneigt, er betont, er fände "gut, wenn Martin bleiben möchte".

(RP)
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