Borussia Mönchengladbach Nahrungssuche für den "Überwinterschlaf"
Mönchengladbach · In den kommenden Wochen werden bei Borussia Mönchengladbach die Weichen gestellt. Besonders in der Champions League steht viel auf dem Spiel.
Die Spezies der Profifußballer in Deutschland hält keinen allzu langen Winterschlaf. Wenn Borussia Mönchengladbachs Spieler Anfang 2017 aus dem Urlaub zurückkehren und in die Vorbereitung auf die Rückrunde einsteigen, dann wird ihr Wohlbefinden nicht nur vom Verlauf der Weihnachtstage und des Silvesterabends abhängen.
Sportlich wird sich die Stimmung danach richten, in wie vielen Wettbewerben Borussia im neuen Jahr noch vertreten ist, ob sie wie geplant im Europapokal und im DFB-Pokal überwintert. In der Champions League ist dafür mindestens der dritte Platz nötig, im Pokal ein Heimsieg gegen den VfB Stuttgart. Nun will es der sogenannte Rahmenterminkalender der DFL und der Uefa, dass die Suche nach entsprechendem Proviant für diesen "Überwinterschlaf" in den kommenden drei Wochen besonders ernst wird. Erst vier Spiele in zwölf Tagen, zwei Wochen Länderspielpause, dann sieben Spiele in 23 Tagen, wieder zwei Wochen Länderspielpause - so sah Borussias bisherige Saison aus. Pflichtaufgaben wurden erfüllt, international steht Gladbach noch ohne Punkte da, in der Bundesliga sind zehn aus sechs Spielen eine ordentliche Basis. Am Samstag ist nun der Hamburger SV zu Gast, das erste von sieben Spielen in drei Wettbewerben in 21 Tagen. "Ich glaube, jetzt kommt eine schöne Zeit", sagt Oscar Wendt. "Wir wollen in vielen Wettbewerben dabei sein, also müssen wir die entsprechenden Punkte holen." Das sind die nächsten sieben Aufgaben:
15. Oktober, 15.30 Uhr, Hamburger SV (H), Bundesliga Mit dem HSV hat Borussia nach zwei Niederlagen in der vergangenen Saison noch eine Rechnung offen. Das 0:3 im September 2015 war Lucien Favres letztes Heimspiel.
19. Oktober, 20.45 Uhr, Celtic Glasgow (A), Champions League Stimmungsmäßig sind die Schotten kaum zu toppen, sportlich hat Celtic mit dem 3:3 gegen Manchester City ordentlich vorgelegt. Borussia sollte auf keinen Fall verlieren vor 60.000 Zuschauern im Celtic Park.
22. Oktober, 18.30 Uhr, Bayern München (A), Bundesliga Borussias Fans reisen seit ein paar Jahren mit einer fast schon trügerischen Zuversicht nach München. Seit 2011 hat Gladbach nur einmal bei den Bayern verloren. Bemerkenswert ist das, wenn man bedenkt, dass es 1995 im 33. Anlauf den ersten Sieg gab und anschließend wieder 16 Jahre lang keinen.
25. Oktober, 20.45 Uhr, VfB Stuttgart (H), DFB-Pokal Nur zwei Runden werden vor Weihnachten im Pokal ausgetragen, das Los hat Borussia ein Heimspiel gegen Zweitligist Stuttgart beschert. Ein unnötiges Aus wie vergangenes Jahr gegen Werder Bremen (3:4) wäre diesmal wohl noch ärgerlicher.
28. Oktober, 20.30 Uhr, Eintracht Frankfurt (H), Bundesliga Drei Tage später geht im Borussia-Park schon wieder das Flutlicht an. Da gegen den HSV ebenfalls drei Punkte fest eingeplant sind, könnte Gladbach gegen Frankfurt bereits den Rekord von zwölf Bundesliga-Heimsiegen in Folge einstellen. Aber derart "einplanen", betont Trainer André Schubert, könne man Ergebnisse in der Liga nicht.
1. November, 20.45 Uhr, Celtic Glasgow (H), Champions League Die guten Ergebnisse zu Hause wecken auch in der Königsklasse gewisse Erwartungen. Ohne einen Sieg aus den beiden Spielen gegen Celtic wird das Überwintern in Europa kaum möglich sein.
4. November, 20.30 Uhr, Hertha BSC (A), Bundesliga Es wird das sechste Flutlichtspiel in Folge. Am 31. Oktober 2015 holte Borussia in Berlin einen Auswärtssieg, der gemeinhin als der letzte "richtige" in der Bundesliga bezeichnet wird.