Borussia Mönchengladbach Borussias heißestes Heimspiel

Mönchengladbach · Schwere Ausschreitungen, bengalische Feuer, eine Schwerverletzte: Das war die Bilanz beim Testspiel von Fenerbahçe gegen Galatasaray vor zwei Jahren im Borussia-Park. Donnerstag spielt "Fener" bei Borussia vor. Rund 5000 türkische Fans werden erwartet. Borussia will streng kontrollieren.

 Vor rund zwei Jahren gab es einen Vorgeschmack auf das, was auf Borussia morgen zukommen könnte. Das Testspiel der Istanbuler Spitzenvereine Galatasaray und Fenerbahçe im Borussia-Park musste unterbrochen werden, weil einige Zuschauer mehrfach Feuerwerkskörper gezündet hatten. Etliche Besucher erlitten damals Verbrennungen, eine 19-Jährige verletzte sich schwer.

Vor rund zwei Jahren gab es einen Vorgeschmack auf das, was auf Borussia morgen zukommen könnte. Das Testspiel der Istanbuler Spitzenvereine Galatasaray und Fenerbahçe im Borussia-Park musste unterbrochen werden, weil einige Zuschauer mehrfach Feuerwerkskörper gezündet hatten. Etliche Besucher erlitten damals Verbrennungen, eine 19-Jährige verletzte sich schwer.

Foto: Revierfoto

Es waren chaotische Szene, die sich vor rund zwei Jahren im Borussia-Park abspielten. Damals trafen sich Fenerbahçe Istanbul und Stadtrivale Galatasaray zu einem Testspiel im Gladbacher Stadion. Als Fenerbahçe in der 32. Minute in Führung ging, zündeten die Anhänger in der Südkurve bengalische Feuer und warfen sie auf das Spielfeld.

Kurz vor dem Spielende eskalierte die Situation: Dutzende bengalische Feuer wurden gleichzeitig in der Nordkurve gezündet. Die Folge: sieben Festnahmen, Verkehrschaos und eine 19-Jährige, die mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Hochemotionale Fans

Morgen kommt der türkische Rekordmeister mit den emotionalen Fans erneut in den Borussia-Park — zum zweiten Gruppenspiel in der Europa-League. Nur fünf Prozent des Kartenkontingentes standen den Fenerbahçe-Fans im Vorfeld zur Verfügung.

Dabei wird es, laut Polizei-Informationen, jedoch nicht bleiben. "Wir gehen davon, dass sich Fenerbahçe-Fans aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland unter die Borussia-Fans mischen werden", sagt Willy Theveßen, Pressesprecher der Mönchengladbacher Polizei, der jedoch keine Ausschreitungen zwischen den Fan-Lagern befürchtet: "Aus sportlicher Sicht ist die Brisanz nicht besorgniserregend hoch, auch wenn die türkischen Fans hochemotional sind. Ein Spiel gegen Köln würde uns durchaus mehr Sorgen bereiten."

Lediglich die Verwendung von Pyrotechnik, die in türkischen Stadien toleriert wird, sorgen im Vorfeld für leichte Sorgenfalten. Szenen wie vor zwei Jahren sollen sich unter keinen Umständen wiederholen, darum kündigte Borussia Mönchengladbach verschärfte Kontrollen vor dem Spiel an.

"Wir tolerieren keine Pyrotechnik, egal in welchem Fan-Lager", erklärt Bernhard Nießen, Borussias Leiter Stadionbetrieb. In sogenannten "Durchsuchungszelten" wird das Sicherheitspersonal des VfL unter Aufsicht der Polizei die Gästefans kontrollieren. Zudem macht Nießen alle Fans darauf aufmerksam, dass der "Fußball nicht als politische Plattform benutzt werden darf". Banner oder Doppelhalter mit politisch motivierten Äußerungen werden den Besitzern vor dem Borussia-Park abgenommen.

Mervan Beslenem, Inhaber eines türkischen Imbisses und Fenerbahçe-Fan, erwartet ein emotionales aber freundschaftliches Aufeinandertreffen. "Das wird kein leichtes Heimspiel für die Borussia. Es werden 5000 Türken im Stadion sein, die ihr Team unterstützen werden", sagt der 36-Jährige, der eine Verwendung von Pyrotechnik nicht ausschließt, jedoch ein friedliches Spiel erwartet. "Man kann nie ausschließen, dass trotz Kontrollen Bengalos gezündet werden."

Metin Vural, langjähriger Fenerbahçe-Fan und Besitzer eines Friseursalons, geht einen Schritt weiter. "Wenn Fenerbahçe Istanbul in Deutschland spielt, ist das immer etwas Besonderes. Mich würde es nicht wundern, wenn 10 000 Türken zum Spiel kommen", sagt der 44-Jährige. Ausschreitungen zwischen beiden Fan-Lagern hält Vural jedoch für unwahrscheinlich: "Die beiden Klubs verbindet keine Rivalität. Die Atmosphäre wird emotional, aber freundschaftlich sein. Aber man weiß nie, was in einem Spiel passiert."

Für die Sicherheitsbeauftragten bleibt das Gastspiel von Fenerbahçe im Borussia-Park eine Reise ins Ungewisse. Auch Sprengstoffhunde werden am Donnerstag im Einsatz sein, damit sich das Chaos von 2010 nicht wiederholt.

(jasi)
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