Puma kommt zurück Wie könnte das neue Borussia-Trikot aussehen?

Mönchengladbach · Ab der kommenden Saison werden die Profis von Borussia Mönchengladbach in Puma-Trikots auflaufen. Das neue Shirt wird an eines aus der Historie des Klubs erinnern, soviel hat Borussia schon verraten.

Das sind die Borussia-Trikots aus sechs Jahrzehnten
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Wären die Umstände andere, würde das Geheimnis wohl am vorletzten Spieltag gelüftet. Dann haben die Borussen gegen den SC Freiburg das letzte Heimspiel dieser Saison, und für gewöhnlich wird ein solcher Anlass gern genutzt für einen Vorgucker auf die Kleider der neuen Saison.

Dieses Mal jedoch gibt es eine gravierende Neuerung bei den Borussen: Am 1. Juli wird Puma Kappa als Ausrüster ablösen, die Italiener machten seit 2013 die Kleider der Gladbacher. Ein neuer alter Ausrüster muss man jedoch sagen was Puma angeht, schließlich gehört das Unternehmen aus Herzogenaurach zur großen Geschichte der Borussen wie Günter Netzer, Berti Vogts, Jupp Heynckes, die Torfabrik und der Pfostenbruch.

In der Saison 1991/92 gab es das letzte Trikot mit der "Katze", Puma verabschiedete sich nach dem verlorenen Pokalfinale gegen Hannover 96 am 23. Mai 1992 von Borussia. Damals in Berlin spielten die Gladbacher in blütenweißen Hemden, so wie in den ersten Bundesliga-Jahren. Nun wird an dem Tag, an dem die Borussen in die Vorbereitung auf die neue Saison einsteigen (das genaue Datum ist noch offen), das erste Puma-Outfit der Neuzeit zu sehen sein. Auf sechs Jahre plus zwei Jahre Option ist der Vertrag angelegt, geschätzt bekommen die Gladbacher rund sechs Millionen Euro vom Ausrüster.

Derzeit werden die "alten" Kappa-Hemden günstig abgegeben. Dass das neue Puma-Trikot ein Verkaufserfolg wird, ist keine absurde Annahme. Aber wie wird es aussehen, das neue Hemd? Das ist eine der wesentlichen Fragen, die Borussias Fans umtreiben. Spekulieren wir mal. Einen ersten Hinweis gab Marketing-Direktor Markus Aretz im Interview mit unserer Redaktion. "Es wird ein Trikot sein, das sehr an die alten Puma- und Borussia-Zeiten anknüpft", sagte er.

Angesichts des runderneuerten Klub-Designs mit dem schwarz-grünen Vertikalstreifen als Wiedererkennungselement könnte man annehmen, dass dies auch ein Faktor bei der Gestaltung des Outfits sein wird. Doch gab es das schon in der jüngeren Vergangenheit, zum Beispiel wurde in der Saison 2008/2009 auf das Hemd der frühen 70er Bezug genommen, damals vom Hersteller Lotto. In der Saison 2015/16 brachte Kappa ebenfalls ein Hemd heraus, das sich auf jenes Design bezog. Die Hemden der ersten Meister-Saison (komplett weiß) wurden ebenfalls neu aufgelegt, das war in der Saison 2010/11 von Lotto zum 110. Geburtstag des Klubs. Und auch das Trikot der erfolgreichsten Borussia-Spielzeit 1974/75, als die Gladbacher Meister und Uefa-Cup-Sieger wurden, war zweimal Vorlage für ein Neuzeit-Leibchen: in den Saisons 1996/97 und 2014/15.

Es ist nicht davon auszugehen, dass Puma zum Start die Designs der Vorgänger zitiert, sondern allein sich selbst und die eigene Vergangenheit mit den Borussen. Also dürfte es ein Look sein, der sich auf die Trikots von 1976 bis 1985 bezieht. Dies ist das Puma-Design, das den meisten Fans in Erinnerung geblieben ist: das weiße Hemd mit dem grünen Streifen auf dem Ärmel, auf dem noch mal ein schmalerer schwarzer Streifen liegt, mal mit, mal ohne Kragen. Die letzte Meisterschaft 1977, das Landesmeisterfinale 1977, der zweite Uefa-Cup-Sieg 1979, das 12:0 gegen Borussia Dortmund, das sich Sonntag zum 40. Mal jährt, aber auch das verlorene Uefa-Cup-Finale von 1980 sowie der verpasste Pokalsieg von 1984 — das sind historische Triumphe und Tränen, die mit diesem Look verbunden werden.

Lothar Matthäus 1984 in einem Puma-Trikot. So ähnlich könnte auch das neue Shirt aussehen.

Lothar Matthäus 1984 in einem Puma-Trikot. So ähnlich könnte auch das neue Shirt aussehen.

Foto: Imago

Tatsächlich kursiert im Internet das Bild eines Trikots, das an das Trikot jener Zeit erinnert, indes an die Version ohne Kragen. Das könnte passen. Eine schlichte Alternative wäre das Trikot der Saison 1975/76: Weiß mit einem schwarzen Ärmelstreifen. Hätte auch was, doch nach dem Ausschlussprinzip ist die vorher genannte Variante wahrscheinlicher. Grundsätzlich wird es einen ganz neuen Kleiderschrank geben für die Borussen, und somit auch drei neue Trikots, denn dass es ein Auswärts- und ein Ausweich- oder Event-Trikot gibt, ist Usus geworden bei den Gladbachern.

Im Fokus wird vor allem das Heimtrikot sein, bei dem der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach kaum am Retro-Look vorbeikommen wird. Erste Hinweise auf den Rest der Dienstkleidung der Gladbacher gibt es auch schon im Netz. Eine grüne Trainingsjacke mit schwarzem Ärmelstreifen darauf ist an anderer Stelle zu finden. Wäre vorstellbar. Früher war die Jacke hellblau mit dunkelblauem Streifen, aber das Grunddesign sah ähnlich aus.

2016 ließen Borussia und Kappa die Fans via ZDF-Sportstudio und Sport1-Doppelpass, wo das Hemd von Zuschauern getragen wurde, wissen, wie das neue Hemd ausschaut. Guerilla-Marketing heißt so etwas in der Branche. Die Einführung des neuen Klub-Designs wurde von einer Mystery Campaign begleitet: Stück für Stück wurde mehr vom neuen Look offenbart. Dass Puma das neue Trikot mit einer umfangreichen Kampagne einführen und vielleicht sogar Markenbotschafter mit Gladbach-Bezug präsentieren wird, ist vorstellbar. Die gemeinsame Geschichte gibt ja genügend Stoff her für der Borussen neue Kleider.

(kk)
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