Boxen: Mike Tyson schlug Julius Francis K.o. Europa-Premiere nach zwei Runden beendet

Manchester (dpa). Der ehemalige Box-Weltmeister Mike Tyson hat seine Europa-Premiere mit einem Blitz-Sieg gefeiert. Drei Monate nach dem Skandalkampf gegen seinen Landsmann Orlin Norris bezwang der 33-jährige US-Amerikaner in der Nacht zum Sonntag in Manchester den Engländer Julius Francis durch technischen K.o. in der zweiten Runde.

Francis war nach Treffern des Amerikaners fünf Mal zu Boden gegangen. Für Tyson war es der 47. Sieg im 51. Kampf. Der Ex-Champion im Schwergewicht kassierte für seinen Erfolg 22 Millionen Mark. Francis musste sich mit einer Millionen Mark zufrieden geben.

Vor 21 000 Zuschauer in der ausverkauften MEN-Arena von Manchester hatte Tyson keinerlei Mühe mit seinem Rivalen. Der überforderte Engländer musste schon in der ersten Runde zwei Niederschläge hinnehmen und fand keinen Weg aus der Defensive. Tyson setze den 35 Jahre alten Francis vor allem mit seinem Aufwärtshaken zu und beendete die ungleiche Auseinandersetzung schon nach 1:03 Minuten der zweiten Runde. Nach dem fünften Niederschlag brach der Ringrichter den Kampf ab.

Vor dem Kampf hatte sich Tyson mit verbalen Rundumschlägen disqualifiziert. Unter anderem beschimpfte er die Deutschen als "sehr militantes und rassistisches Volk". Die Deutschen seien nicht in der Lage, Schwarze zu respektieren. Tyson kündigte an, niemals in Deutschland boxen zu wollen. Der Kampf gegen Francis sei für ihn Krieg gewesen. Einen Tag vor der Auseinandersetzung wollte er aus einer Laune heraus schon nach Hause fliegen.

Der Skandal-Boxer, der wegen Vergewaltigung und Körperverletzung bereits zwei Haftstrafen verbüßte, will wieder zurück auf den Weltmeister-Thron. Nächster Gegner soll im Frühjahr der Dreifach- Weltmeister Lennox Lewis (Großbritannien) sein. Für den Spätsommer ist ein Duell mit dem in Hamburg lebenden WBO-Weltmeister Witali Klitschko geplant.

(RPO Archiv)
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