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Krefeld Pinguine Pinguine sind im Soll

Krefeld Pinguine · Bei Halbzeit der DEL-Hauptrunde können die Krefelder mit ihrer Zwischenbilanz einigermaßen zufrieden sein. Neben Stürmer Daniel Pietta machte auch Sinan Akdag einen großen Sprung nach vorne.

 Sinan Akdag (rechts) scheut keinen Zweikampf. Hier stoppt der junge Krefelder Verteidiger etwas unsanft den Hamburger Colin Murphy.

Sinan Akdag (rechts) scheut keinen Zweikampf. Hier stoppt der junge Krefelder Verteidiger etwas unsanft den Hamburger Colin Murphy.

Foto: TL

Da soll noch einer sagen, die Deutsche Eishockey-Liga ist bis zu den Play-offs ein Langweiler aller erster Güte. Keine andere Sportart in Deutschland bietet in ihrer Profiliga von Woche zu Woche so viele überraschende Ergebnisse und ein so spannendes Tabellenbild wie die DEL. Die Zeiten, in denen der Deutsche Eishockey-Meister eigentlich schon vor dem ersten Punktspiel feststand, sind lange vorbei. Und besonders in dieser Saison gleicht die Titel-Prognose einer Lotterie. Nach 26 ihrer 52 Punktspiele sind die Pinguine noch mit im Lostopf. Aufgrund der nicht optimalen Vorbereitung und der lange anhaltenden Verletzungssorgen liegen die Krefelder als Tabellenneunter mit 37 Punkten im Soll.

Auch im vergangenen Jahr bestritten die Pinguine ihr 26. Punktspiel in Hannover und verließen wie am Sonntag als Sieger das Eis. Damals zählten sie aber bei Halbzeit zu den Top-Vier-Teams der Liga. Dass jetzt sieben Punkte weniger auf ihrem Konto stehen, liegt in erster Linie am Ausfall von Herberts Vasiljevs, der bis zum 10.12. 2010 19 Treffer erzielt hatte. Auch wenn der Kapitän nach seiner schweren Schulterverletzung sicher zunächst noch keine Bäume ausreißen kann, ist mit seinem bevorstehenden Saisondebüt die Hoffnung auf erfolgreichere Zeiten eng verbunden.

Insgesamt kompensierte das Team die Verletzungsmisere besser als erwartet. Dabei sprang Topscorer Daniel Pietta mit seinen zwölf Treffern und als Führungsspieler eindrucksvoll für Vasiljevs in die Bresche. Auch Francois Methots Ausbeute von sieben Treffern in nur 15 Spielen kann sich als Neuzugang sehen lassen. Nach seiner langen Verletzungspause zeigte Boris Blank bei seinen bisher elf Einsätzen, wie sehr er am Anfang fehlte. Von den Neuzugängen schlug neben Methot der Slowene Rok Ticar prima ein. In einem Atemzug ist dabei auch Rückkehrer Alexander Dück zu nennen. Kyle Sonnenburg nutzte bei seinen seltenen Gelegenheiten seine Chance zu beweisen, dass er als Deutsch-Kanadier ein Mann mit Perspektiven ist. Diesen Beweis blieben Lawrence Nycholat und Ben Ondrus bisher noch schuldig, wenngleich ihre Formkurve zuletzt etwas anstieg.

Vom Kader der vergangenen Saison machte neben Pietta Verteidiger Sinan Akdag den größten Sprung nach vorne. Mit seinen konstant guten bis sehr guten Leistungen stellte der gerade 22 Jahre alt gewordene Youngster die routinierten Abwehrkräfte in den Schatten. Nicht umsonst wurde er von Bundestrainer Jakob Koelliker für die beiden Länderspiele des Perspektiv-Teams Olympia 2014 in Sotschi heute in Essen und morgen in Duisburg gegen Russland eingeladen. "Ich freue mich, dass ich dabei bin und will mich für weitere Länderspiele aufdrängen", sagte Akdag am Sonntag in Hannover.

Die bisherige Saison zeigte deutlich auf, dass die Pinguine bei ihren Zukunftsplanungen besonders die Verjüngung der Abwehr im Auge haben müssen. Der Zahn der Zeit nagt kräftig an Dusan Milo, Richard Pavlikovsky und Pascal Trepanier. Letzterer konnte seiner Rolle als Interimskapitän auf dem Eis nicht gerecht werden. Von der deutschen Fraktion enttäuschte kein Spieler. Das Sturmtrio Hager/Driendl/Verwey erzielte 17 der 67 Treffer. Michael Endraß und Marvin Tepper litten deutlich unter der Drei-Reihen-Vorliebe ihres Trainers. Gegen Nürnberg und in Hannvover zeigten die beiden Stürmer bei ihren Kurzeinsätzen erneut, dass sie mehr Eiszeiten verdient haben.

Wenn die Pinguine in der zweiten Saisonhälfte vom großen Verletzungspech verschont bleiben, ist am Ende der Hauptrunde ein Platz unter den sechs besten Teams ein realistisches Ziel. Allerdings bewegen sie sich in Sachen Torwart weiter auf dünnem Eis. Sollte nämlich Scott Langkow länger ausfallen, könnten die Play-offs schnell in weite Ferne drücken. Nach Informationen unserer Zeitung basteln die Verantwortlichen bereits an einem Notfallplan. Es soll ein starker Torwart gefunden werden, der bei einem anderen Verein im Einsatz ist und für den Fall der Fälle abgerufen werden kann.

(RP)
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