Krefeld Pinguine Die Pinguine laufen ins offene Messer

Krefeld · Im zweiten Saisonheimspiel gaben die Krefelder am Sonntag gegen die Augsburger Panther im letzten Drittel leichtfertig eine 3:2-Führung aus der Hand und unterlagen 5:7. Besonders in Über- und Unterzahl enttäuschte das Team.

 Mit einem wahren Kunstschuss sorgte Martin Ness kurz vor Ende des ersten Drittels für die Krefelder 2:1-Führung. Augsburgs Torwart Jonathan Boutin hatte am kurzen Pfosten das Nachsehen.

Mit einem wahren Kunstschuss sorgte Martin Ness kurz vor Ende des ersten Drittels für die Krefelder 2:1-Führung. Augsburgs Torwart Jonathan Boutin hatte am kurzen Pfosten das Nachsehen.

Foto: Thomas Lammertz

"Nur nach vorne gehen", heißt der Song im neuen Intro der Pinguine, das vor den Heimspielen auf dem Videowürfel des KöPa zu sehen und hören ist. Die Pinguine gingen im Match gegen Augsburg zu weit nach vorne und liefen den Panthern besonders im Schlussdrittel förmlich ins offene Messer und leisteten sich zudem noch zu viele persönliche Fehler. Damit brachten sie sich selbst um ihren ersten Saisonsieg. Die neuformierte Mannschaft hat in Sachen Über-und Unterzahl noch reichlich viel Arbeit vor sich. Bis zur 40 Minute waren die Schwarz-Gelben gegen ihren Lieblingsgegner auf eigenem Eis, der seit der Saison 2005/06 in 24 Spielen nur viermal als Sieger die Westparkstraße verlassen hatte, in der Erfolgsspur gewesen und drehten dabei gleich zweimal das Match.

Trotz des packenden Saisonstarts am Freitag gegen den Deutschen Meister München ließ die Zuschauerzahl gestern zu wünschen übrig. Vielleicht waren viele Fans wegen der Verletzungsmisere bei den Torhütern zu Hause geblieben. Doch Patrick Klein, der am Freitag in der 44. Minute wegen einer Schulterprellung vom Eis musste, war wieder einsatzbereit. Er bekam zunächst nicht viel zu tun, weil die Pinguine vom Auftaktbully weg das Heft in die Hand nahmen. Doch auch bei der ersten Überzahl wollte der Führungstreffer nicht fallen. Besser machten es die Augsburger, als Kurt Davis auf die Strafbank musste. White wurde nicht gestört und konnte die Scheibe aus kurzer Distanz ins lange obere Ecke beförderte. Bereits zwei Minuten später nutzte Daniel Pietta einen Fehler von Verteidiger Dinger und lenkte den Puck nach Pass von Marcel Müller am kurzen Pfosten über die Linie. Müller war auch sechs Minuten später der Wegbereiter zur Krefelder Führung, die Martin Ness aus spitzem Winkel mit einem Kunstschuss erzielte. In der Pause gab Schlagersänger Horst Krefelder auf dem Eis seinen Song "Stark ist nur der KEV" zum Besten, was als Fazit der ersten 20 Minuten zutraf.

Nach Wiederbeginn taten sich die Pinguine zunächst schwer, das Geschehen zu bestimmen. Torwart Klein entschärfte einen harten Schlagschuss von Sezemsky. Für den Ausgleich sorgte dann ausgerechnet der Ex-Krefelder Kretschmann. Er tauchte nach einem Aufbaufehler der Pinguine alleine vor Klein auf und schoss ihm den Puck durch die Schoner in die Maschen. Das war allerdings eine Art Weckruf für die Hausherren. Selbst in Unterzahl ergaben sich bei zwei Kontern Chancen zur erneuten Führung. Erst zielte Christoph Gawlik am Tor vorbei, dann scheiterte Martin Schymainsky (26.) am Torwart. Als beide Teams wieder komplett waren, knöpfte Mikko Vainonen im eigenen Drittel Kretschmann den Puck ab und bediente Justin Feser mit einem Zuckerpass. Der bedankte sich mit einem platzierten Schuss ins lange obere Eck zur Führung.

Noch keine fünf Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da hatten die Panther das Match gedreht. Bei einer Strafe gegen Müller fiel der Ausgleich und als Mathias Trettenes in der Kühlbox saß, ließ Holzmann Torwart Klein keine Abwehrchance. Trainer Adduono stellte auf drei Reihen um. Das zahlte sich zunächst positiv aus, als Müller in Überzahl den Ausgleich erzielte. Doch dann wollten die Pinguine einfach zu viel. Grygiel konnte in Überzahl einen Konter der Gäste nicht verhindern, den Schmölz mit dem fünften Augsburger Treffer abschloss. Und nur 37 Sekunden später schlug White erneut bei Krefelder Überzahl zu. Hoffnung keimte bei den KEV-Fans noch einmal auf, als Klein seinen Kasten bereits verlassen hatte und Feser auf 5:6 verkürzte. Doch den Schlusspunkt setzten die Augsburger mit einem Schuss ins verlassene Krefelder Tor.

(RP)
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