DEL startet am Freitag Das bringt die neue Saison

Düsseldorf · Vor dem Start der am Freitag beginnenden Eishockey-Spielzeit sind die Eisbären Berlin der große Favorit. Krefeld und Düsseldorf spielen nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt bedeutsame Regeländerungen.

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beginnt am Freitag die 19. Spielzeit. Und mit großer Zuverlässigkeit kann man sich darauf verlassen, dass in der Sommerpause ziemlich viel am Konzept gewerkelt wurde. Die wichtigsten Fakten vor dem Start.

Die Favoriten Naturgemäß zählt der aktuelle Champion zum Favoritenkreis. Bei den Eisbären Berlin wäre dies aber zu wenig. Als Serienmeister der vergangenen Jahre wird der EHC der Gejagte sein. Durch punktuelle Verstärkungen könnte ihm Vorjahresfinalist Adler Mannheim den Titel erneut am ehesten streitig machen. Aber auch die Kölner Haie haben nach den zuletzt mageren Jahren eingekauft und könnten ganz oben angreifen wie auch Ingolstadt oder die Ice Tigers aus Nürnberg, die unter anderem mit zahlreichen Zugängen aus Düsseldorf zumindest auf dem Papier prominent besetzt sind.

Die Stars Im Fokus steht unter anderen der deutsche Nationaltorwart Dennis Endras, der zu den Adler Mannheim wechselte. Der letztjährige Top-Scorer Norm Milley steht weiter in Diensten der Grizzly Adams Wolfsburg. Möglicherweise folgen noch weitere Stars aus Übersee.

Der Streik in der NHL In der wichtigsten Liga der Welt wird sich der Saisonstart unter Umständen verschieben. Geplant ist der 11. Oktober, doch aufgrund von Streitigkeiten zwischen der Liga (möchte die Spielereinnahmen kürzen) und der Spielergewerkschaft droht ein sogenannter Lockout (Ausschluss) der Profis durch die Klubs. In einem solchen Fall könnten einige Top-Stars in die DEL wechseln, um sich fit zu halten. Bis zum 15. September muss es zu einer Einigung kommen.

Die Niederrhein-Teams Weder der DEG, noch den Krefeld Pinguinen wird eine entscheide Rolle im Kampf um den Titel zugetraut. Die Düsseldorfer stehen nach der finanziellen Rettung im letzten Moment vor einer ungewissen Zukunft und sind mit 16 Zugängen schwer einzuschätzen. Ähnlich ungewiss sieht es beim Nachbarn aus Krefeld aus. Beide Vereine werden wohl recht lange um ihr Saisonziel Play-off-Teilnahme bangen müssen.

Das Ausländerkontigent Nur noch neun ausländische Spieler dürfen pro Partie von den Klubs eingesetzt werden (zuletzt zehn). Insgesamt dürfen elf statt bisher zwölf Lizenzen im Laufe der Saison vergeben werden. Bis zum 31. Dezember darf innerhalb der DEL gewechselt werden. Erst am 31. Januar müssen die internationalen Transfers abgeschlossen sein. Die Fans müssen sich auf viele Wechsel einstellen. Kontinuität sieht anders aus.

Das Nachwuchskonzept Die Vereine sind verpflichtet, mindestens zwei Akteure unter 20 Jahren in ihren Reihen zu haben. In der vergangenen Saison lag das Alter noch bei 22 Jahren.

Die Schiedsrichter Seit Jahren werden die Unparteiischen harsch kritisiert. Das liegt an zum Teil — trotz Einsatz des Videobeweises — recht abstrusen Fehlentscheidungen und mangelndem Spielverständnis. Nun werden erstmals alle Spiele im Vier-Mann-System geleitet. Die technischen Hilfsmittel (u.a. Videobeweis) sollen verstärkt eingesetzt werden. Der Strafenkatalog wurde verschärft, vor allem bei Checks gegen Kopf und Nacken droht der Verband mit drakonischen Strafen und automatischen Ermittlungsverfahren.

Die neuen Regeln Besonders die neu eingeführten Powerbreaks sorgen für Diskussionsstoff. In jedem Drittel wird eine DEL-Partie nun für 90 Sekunden unterbrochen, die mitunter durch Werbung gefüllt werden.

Der neue Sender Eishockey ist wieder im frei empfangbaren Fernsehen angekommen. Der österreichische Sender Servus TV löst den Bezahlsender Sky als Berichterstatter ab.

Das besondere Spektakel Am 5. Januar wird erstmals das sogenannte "Winter Game" im Nürnberger Fußballstadion ausgetragen. Mehr als 20.000 Tickets sind bereits verkauft worden. Die Ice Tigers treffen dann auf Rekordmeister Eisbären Berlin.

(RP/seeg/sgo/das/csi)
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