DEG Tomlinson lässt Köberle weiter zappeln

Düsseldorf · Entscheidungen zu treffen, fällt manchmal nicht leicht. Vor allem wenn man nicht genau weiß, worauf man sich einlässt. Jeff Tomlinson, Eishockey-Trainer der DEG Metro Stars, muss in den kommenden Tagen exakt eine solche Entscheidung treffen. Bleibt der Coach dem Düsseldorfer Traditionsverein erhalten, oder zieht es ihn zu einem anderen Klub?

DEL 11/12: DEG - EHC Eisbären Berlin
24 Bilder

DEL 11/12: DEG - EHC Eisbären Berlin

24 Bilder

Dem 41-Jährigen liegt ein unterschriftsreifer Vertrag vor, der trotz der vorhandenen Lücken im Budget finanziell abgesichert ist. Doch eben diese Löcher zwingen ihn zum Nachdenken.

"Für einen Trainer ist es wichtig zu wissen, welche Mannschaft er trainieren kann", sagt Tomlinson. Neben Kapitän Daniel Kreutzer und Torhüter Bobby Goepfert sind laut Manager Walter Köberle zwei weitere Spieler verpflichtet worden, deren Namen noch nicht genannt werden sollen. Vier Akteure bilden also derzeit den Kader der Düsseldorfer EG in der Saison 2012/2013.

"Auch mit dem Budget ist es schwierig. Da fehlen noch ein paar Euro", erklärt der Kanadier. Um genau zu sein, sind es 900 000 Euro, die der Verein noch aufbringen muss, um sich ein Team leisten zu können, das vom Etat her dann im unteren Drittel der Deutschen Eishockey Liga anzusiedeln wäre.

"Um ehrlich zu sein, versuche ich mir momentan etwas Zeit zu kaufen, damit sich etwas bewegt oder ich andere Angebote bekomme", erklärt Tomlinson. Denn nach eigenen Angaben liegt ihm keine weitere Offerte vor. Ein bereits feststehendes Abkommen mit den Nürnberg Ice Tigers verweist er ins Reich der Fabeln.

Ein Klub aus der DEL hatte Interesse an ihm, doch Tomlinson erteilte dem Verein eine Absage. Das Dilemma, in dem der ehemalige Assistenzcoach der Eisbären Berlin steckt, berücksichtigt Manager Köberle zwar, doch langsam erwartet der gebürtige Kaufbeurer eine Entscheidung. "Ich kann Walter verstehen.

Die DEG hat mir in der Tat genug Zeit gegeben", erklärt Tomlinson. In dieser Woche wird es ein Treffen zwischen den beiden geben. "Da wird Walter etwas Konkretes von mir hören wollen", sagt der Coach, der nicht glaubt, dass diese Situation Einfluss auf das aktuelle sportliche Geschehen hat: "Es ist etwas anderes bei den Spielern, die auf dem Eis stehen und Leistung abrufen müssen. Ich kann meinen Job genauso weitermachen."

Die drohende Situation, der DEG eine Absage zu erteilen und am Ende ganz ohne Job dazustehen, nimmt Tomlinson bewusst in Kauf: "Davor habe ich keine Angst. Ich bringe mich ja selbst in diese Situation."

(rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort