Weit weniger gelassen sieht er den nächsten Tagen entgegen, denn die Spannung steigt. Bis Freitag will die Deutsche Eishockey Liga (DEL) entscheiden, ob sie der DEG die Lizenz für die kommende Saison erteilt. Sicher ist sich niemand, aber die Hoffnung ist groß. Die Alternative wäre der Insolvenzantrag: Die Spieler stünden auf der Straße, der Verein wäre am Ende. Daran mag beim Trainingsauftakt zwar keiner denken, aber der Gedanke ist doch latent vorhanden. "Es wird Zeit, dass die Entscheidung fällt, damit die Köpfe endlich frei werden", sagt Christian Brittig. Zuspruch erhält die DEG von allen Seiten, gezittert wird nicht nur in Düsseldorf. Selbst die Fans der Kölner Haie haben sich inzwischen der Spendenaktion angeschlossen, die bei Crowdrange im Internet läuft und bei der schon 15 000 Euro gesammelt wurden.

Die Spieler nahmen angesichts der noch immer bedrohlichen Situation aber nicht mit hängenden Köpfen am Trainingsauftakt teil. Gut gelaunt war vor allem Bernd Ebner. Der 22 Jahre alte Verteidiger aus Bayern, der zum Rookie des Jahres in der DNL gewählt wurde, sang fröhlich den Karnevalshit: "Düsseldorf, oh Düsseldorf."

Ganz so entspannt war Trainer Christian Brittig dann nicht. Die DEG hat als erstes Team der DEL den Trainingsbetrieb aufgenommen. "Wir müssen mit unserer Physis die vorhandenen Defizite ausgleichen", sagt Manager Walter Köberle. Aber das ist nur ein Aspekt. Christian Brittig sieht dies viel grundsätzlicher. "Kraft und Schnelligkeit sind die Grundlagen des Sports", sagt der Trainer. "Wir staunen über die Erfolge der Schweiz, aber die kommen doch nicht von ungefähr. Wir bräuchten auch Zwölf-Monats-Verträge, damit die 17-, 18- oder 19-Jährigen durchtrainieren. Die Muskelmasse baut sich nicht von heute auf morgen auf." Für Christian Brittig kann der Trainingsauftakt gar nicht früh genug sein.