DEG Die neue Lässigkeit

Manchmal wirkt Alex Sulzer wie auf der Flucht. Eine Beobachtung die besonders verlässlich immer dann eintritt, wenn der Verteidiger in Diensten der DEG Metro Stars über sein allgemeines Wohlbefinden Auskunft erteilen soll. Sein Privatleben schirmt der 22-Jährige kategorisch ab. Er hat ein paar schlechte Erfahrungen gemacht.

Das hat den Kaufbeurer geprägt. "Als Sportler wird dir schon genügend auf die Finger geschaut. Jeder will etwas über dein Privatleben wissen", sagt er. "Ich möchte aber gerne für mich und mein Umfeld Rückzugsmöglichkeiten behalten." Damit ist vor allem Freundin Julia Robertz gemeint, mit der er sich vor einigen Tagen verlobt hat.

Er nimmt dabei bewusst in Kauf, dass mitunter ein falscher Eindruck von ihm hängen bleibt. Arrogant. Überheblich. Eigenschaften, die ihm viele zuschreiben. "Meine Verlobte hat am Anfang auch gedacht, ich sei so ein berühmtes Sportler-Arschloch", erzählt er. "Das ist aber nur die Fassade. Vielleicht hat es etwas mit Selbstschutz zu tun. Sich nicht zu viel öffnen." Im Kreise der Mannschaft kann Alex Sulzer einfach der "Sulzi" sein. Einer, der besessen seinem Beruf nachgeht. Der aber auch von Zeit zu Zeit loslassen kann.

"Sulzi ist menschlich voll in Ordnung", sagt Teamkollege Marian Bazany, der in der vergangenen Saison mit ihm in einer Abwehrreihe stand. "Du kannst mit ihm Spaß haben, aber auch einfach ehrlich Dinge austauschen. Er hört dir immer zu."

Seit drei Jahren ist Alex Sulzer an der Brehmstraße. Er galt hier zu Lande als eines der größten Verteidiger-Talente. Einen Status, den er längst bestätigt hat. Er gehört zu den etablierten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der Rotschopf ist zwar erst 22, doch auf dem Eis hat man den Eindruck, als ob er auf diesem Niveau schon deutlich länger spielt. Er bringt alles mit, was eine Defensivkraft heutzutage bracht. Schnelligkeit. Guter Schuss. Übersicht.

Die nötige Erfahrung sammelt der Nationalspieler jeden Tag mehr. "Ich lerne immer noch dazu", sagt Sulzer. "Besonders von den Älteren im Team kann ich mir viel abgucken. Wir reagieren die in welcher Situation? Es sind manchmal kleine Dinge die dich weiterbringen."

Die Nummer 52 bei den Metro Stars arbeitet hart an sich, hat in Sachen Fitness und Ausdauer noch einmal einen Sprung gemacht. "Ich bin noch immer nicht ganz zufrieden mit mir", bekundet er. "Das mag aber auch daran liegen, dass ich einfach zu hohe Erwartungen an mich selbst habe. Ich muss die Sachen vielleicht manchmal etwas lockerer sehen."

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