Düsseldorfer EG Deshalb muss die DEG gerettet werden

Düsseldorf · Fünf Gründe, warum der Eishockeyklub es verdient hat, finanzielle Unterstützung zu bekommen.

Leserstimmen - "Düsseldorf ohne die DEG wäre wie..."
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Foto: american-sports.info

2,4 Millionen Euro fehlen der Düsseldorfer EG, um auch in der nächsten Saison in der höchsten Eishockeyklasse antreten zu können. Die Sportpolitiker der Stadt treffen sich heute mit den Vereinsoberen, wollen den Stand der Verhandlungen erfragen und womöglich Hilfe bei der Suche nach Sponsoren anbieten. Wir listen fünf Gründe auf, warum die DEG nicht sterben darf.

DER DOME Ohne die Heimspiele der DEG in der DEL wäre der Dome in Rath kaum ausgelastet. Für das Jahr 2013 sind dort gerade einmal neun Veranstaltungen neben denen des langjährigen Hauptmieters geplant. Ob ein Rückzug der DEG neue Vermarktungsmöglichkeiten mit sich bringen würde, ist fraglich. Denn die Konkurrenz bei den Veranstaltungsorten ist innerhalb der Stadt mit der Esprit Arena und der Mitsubishi Electric Halle groß. Ein weiteres Problem wäre ein Spielort für die DEG selbst. Bei einem Neustart in der Oberliga wäre der Dome zu groß. Die alte Heimat an der Brehmstraße hinkt den modernen Ansprüchen hinterher. Der einstige Eishockeytempel Deutschlands müsste dann für viel Geld — womöglich aus dem Haushalt der Stadt — modernisiert werden.

DIE JUGENDARBEIT Gerade in der jüngeren Vergangenheit wurde die Nachwuchsförderung bei der DEG mit Nachdruck betrieben. Erste Talente stehen seit dieser Saison im Kader des DEL-Teams. Manuel Strodel, Daniel Fischbuch, Felix Bick, Maik Klingsporn und Patrick Klein haben den Sprung geschafft. Auch Kapitän Daniel Kreutzer lernte, als heute einer der besten deutschen Eishockeyspieler, einst den Sport an der Brehmstraße. Aktuell spielen rund 200 Jugendspieler bei der DEG. Damit bildet der Verein für viele Jugendliche eine gute Alternative zum Volkssport Fußball.

DAS DERBY Zugegeben, es ist eher eine Hass-Liebe, denn eine wirkliche Abneigung. Doch egal in welcher Disziplin, die Düsseldorfer messen sich gern mit dem Nachbarn aus der Domstadt und umgekehrt. Egal ob Alt gegen Kölsch, Fortuna gegen FC oder im Karneval — gegen die Kölner zieht man in der Landeshauptstadt nur ungern den Kürzeren. Am 8. März steht das letzte rheinische Derby der Saison zwischen der DEG und den Haien an. Es wird das 199. Duell sein. Es wäre eine Schande, dürfte die Mutter aller Derbys im Eishockey nicht ihren runden Geburtstag feiern.

DAS AUSHÄNGESCHILD Wie schwierig die Situation bei der DEG derzeit auch ist, in Deutschland genießt der Verein noch immer einen guten Ruf. Der Name ist vor allem in Eishockeykreisen — aber nicht nur dort — ein Synonym für erfolgreichen Sport "made in Düsseldorf". Ein Abschied von einem der größten Traditionsvereine ist auch für viele Fans der anderen Klubs nahezu undenkbar, steht die DEG in der Gunst doch weit über Retortenvereinen wie den Hamburg Freezers. Auch für Krefeld und Iserlohn wäre der weiße Fleck bei Düsseldorf auf der Eishockeylandkarte ein herber Verlust. Die Begegnungen gegen die DEG bieten weit mehr Emotionsgehalt als viele andere.

DIE TRADITION Acht Meisterschaften feierte die DEG bisher. Der Mythos Brehmstraße ist sowohl mit der Stadt als auch mit der Eishockeygeschichte in Deutschland untrennbar verknüpft. Seit 1935 gibt es den schnellsten Mannschaftssport auf höchstem Niveau in Düsseldorf. Eishockey hat nach dem mittlerweile wieder übermächtigen Fußball den zweithöchsten Stellenwert in Düsseldorf. Das belegen die Zuschauerzahlen.

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