Düsseldorfer EG Goepfert-Ausfall schockt die DEG
Düsseldorf · Bei der 1:4-Niederlage in Iserlohn wurde der Torhüter bereits schmerzlich vermisst. Jetzt stellte sich heraus, dass er wegen einer Knieverletzung noch länger fehlt – dabei ist der 29-Jährige überhaupt nicht zu ersetzen.
Bei der 1:4-Niederlage in Iserlohn wurde der Torhüter bereits schmerzlich vermisst. Jetzt stellte sich heraus, dass er wegen einer Knieverletzung noch länger fehlt — dabei ist der 29-Jährige überhaupt nicht zu ersetzen.
Die Stimmung bei der Düsseldorfer EG ist derzeit nicht berauschend. Bis zum vergangenen Freitag um kurz vor 21 Uhr war die rot-gelbe Welt noch in Ordnung.
Vier Siege in vier Spielen im neuen Jahr standen zu Buche. Dann kam es zum letzten Drittel gegen den Meister Eisbären Berlin. Das Team von Trainer Christian Brittig verspielte eine 3:1-Führung, und Torhüter Bobby Goepfert musste verletzt das Eis verlassen. Die Diagnose: Kapseleinriss am rechten äußeren Kniegelenk sowie eine Bänderüberdehnung. Der Goalie fällt mindestens zehn Tage aus und verpasst somit die Partien in Augsburg und gegen München am kommenden Wochenende.
Eine Hiobsbotschaft für das ohnehin durch Verletzungen und Sperren dauerhaft dezimierte Team der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Was ohne den Publikumsliebling im Tor passieren kann, wurde am Sonntag in der Partie bei den Iserlohn Roosters deutlich.
Die DEG spielte munter mit, hatte mehr Torschüsse, doch unterlag am Ende klar mit 1:4. Ersatztorwart Björn Linda (23) sah bei zwei Gegentoren nicht glücklich aus. "Ich will ihm da nichts ankreiden. Der Junge gibt sein Bestes", erklärt der sportliche Leiter Walter Köberle. Ein Bewerbungsschreiben für kommende Partien war der Einsatz jedoch nicht. Als Alternativen stünden noch Felix Bick (20) und Patrick Klein (19) parat. "Wir sprechen das auch mit unserem Kooperationspartner EV Duisburg ab und entscheiden dann von Spiel zu Spiel", sagt Köberle.
Möglichkeiten zum Nachbessern durch einen nordamerikanischen Goalie haben die Verantwortlichen nicht mehr, da die letzte Ausländerlizenz an den wiedergenesen Colin Long vergeben wurde. Somit ist die DEG erneut gezwungen, auf ihren eigenen Nachwuchs zu setzen. "Wir sind das Risiko mit Colin bewusst eingegangen, also jammern wir jetzt auch nicht rum", erklärt Köberle. Goepfert betreibt nun intensive Reha-Maßnahmen bei Teamarzt Alois Teuber, um möglichst schnell wieder fit zu werden. "Fest steht, dass es nichts Langwieriges ist. Er fällt definitiv nicht für den Rest der Saison aus", sagt Köberle.
Das junge Team, das in Goepfert meist einen großen Rückhalt hatte, muss nun selbst den jungen Ersatzmännern Rückhalt bieten. Die defensive Zone muss besser verteidigt werden, fordert der sportliche Leiter. "Wir haben gegen Berlin und Iserlohn super gespielt, viele Chancen gehabt, aber in der Defensive auch zu viele Fehler gemacht. Das müssen wir abstellen, sonst haben wir es gegen konterstarke Teams sehr schwer." Das neue, etwas offensivere System wird durch den Ausfall Goepferts nicht geändert. "Wir müssen einfach nur in diesem System auch defensiv denken."
Vollzugsmeldungen bezüglich neuer Sponsoren gibt es weiterhin nicht. "Wir sind in Gesprächen, die uns Hoffnung geben", erklärt Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp. Dem Klub fehlen 2,4 Millionen Euro für einen DEL-Etat.
