Revier Löwen Oberhausen beantragen Lizenz DEL: München Barons vor Umzug nach Hamburg

Hamburg/München (rpo). Nachdem der finnische Geschäftsmann Harry Harkimo, der in der Hansestadt die Color Line Arena baut, am Freitag fristgemäß eine Lizenz für die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) beantragt hat, nimmt der Umzug der München Barons nach Hamburg immer konkretere Formen an.

Schon am Montag findet in Hamburg zum "Thema DEL" eine Pressekonferenz statt. Die Revier Löwen Oberhausen, deren DEL-Zukunft sehr fraglich war, beantragten ebenfalls die Lizenz für die kommende Saison.

Seit Monaten verhandelt Harkimo mit Barons-Eigner Philip F. Anschutz in Sachen Eishockey-Team. Der US-Milliardär hatte die Barons erst 1999 gegründet. Wegen finanzieller Probleme, die insbesondere durch den Mangel an Sponsoren entstanden sind, muss der deutsche Meister der Saison 1999/2000 nach dem Willen seines Club-Besitzers nun umsiedeln. In dieser Woche inspizierte Barons-Manager Max Fedra verschiedene Trainingsmöglichkeiten in der neuen Heimat. Allerdings müssen die DEL-Gesellschafter mit Dreiviertel-Mehrheit dem Standortwechsel zustimmen.

Der Anschütz-Konzern, der in den USA die Los Angeles Kings (Eishockey) und die Los Angeles Lakers (Basketball) sowie die Eisbären Berlin in der DEL besitzt, scheint in Hamburg bessere Perspektiven zu sehen. Mit der Verpflichtung der Barons hat Investor Harkimo sein angestrebtes Soll erfüllt. Neben DEL-Eishockey wird in der neuen Halle nach dem Umzug der SG VfL Bad Schwartau auch Bundesliga-Handball gespielt.

5000 Zuschauern pro Heimspiel erwartet

Harkimo hatte im vergangenen Jahr die Namensrechte für Handball und Eishockey vom Hamburger SV bis 2007 erworben. Die Veranstalter rechnen mit 5000 Zuschauern pro Heimspiel eines DEL-Teams in der neuen Hamburger Arena, die am 8. November 2002 eingeweiht wird.

Die Revier Löwen Oberhausen wollen trotz großer organisatorischer Probleme auch in der kommenden Saison in der DEL spielen. Der Club reichte am Freitag die Unterlagen zur Beantragung der DEL-Lizenz ein. "Die Chance, den Spielbetrieb weiterzuführen, ist da. Wir haben viel Arbeit investiert und hoffen, dass es sich lohnt", sagte Hauptgesellschafter Günter Engel. Die Frist zu Abgabe der Lizenzierungs-Unterlagen lief am Freitag ab.

Die Zukunft der Revier Löwen hängt davon ab, ob der Erwerb eines Grundstücks in Oberhausen zu Stande kommt, auf dem der Club den Gartendom für rund sechs Millionen Euro in eine Eishalle umbauen will. Ein Investor für das insgesamt zwölf Millionen Euro teure Projekt ist offenbar gefunden. "Wir hoffen, dass die DEL uns eine einwöchige Frist gewährt, damit der Kaufvertrag unterschrieben werden kann", sagte Engel. Bis zur Fertigstellung des Gartendoms am Ende dieses Jahres darf der Club eine Ausnahmeregelung zu Folge seine Spiele in Duisburg austragen.

Mit einer Ausnahmeregelung startet auch Neuling ERC Ingolstadt in die Saison. Der Zweitliga-Aufsteiger darf seine Begegnung vorerst in der alten, nicht DEL-tauglichen Halle austragen. Spätestens im kommenden Jahr muss der Club in die neue, im Bau befindliche Arena umziehen. Auf der Gesellschafter-Versammlung Ende Juni wird die DEL- Ligenleitung die Ergebnisse der Lizenzverfahrens bekannt geben.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort