Kanzler erneuert Einladung an 1.000 Jugendliche Schröders sagt fünf Millionen Dollar für New Yorker Opfer zu

Berlin (rpo). Nach den Terroranschlägen in New York und Washington herrscht große Spendenbereitschaft auch bei der deutschen Bundesregierung. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat für die Opfer fünf Millionen Dollar (10,1 Millionen Mark/5,5 Millionen Euro) zugesagt.

Das Geld solle in den "Twin Tower Fund" des New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giuliani fließen, schrieb Schröder in einem am Freitag veröffentlichten Brief an Giuliani. Der Kanzler präzisierte zudem seine Einladung an 1.000 New Yorker Jugendliche nach Deutschland.

Die Jungen und Mädchen sollten für zwei Wochen Berlin und die übrige Bundesrepublik besuchen und bei deutschen Gastfamilien wohnen, schrieb Schröder. DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp soll nach Schröders Worten die Koordinierung der Aufenthalte in den Gastfamilien übernehmen. Schrempp sagte in Stuttgart: "Wir übernehmen 500 Kinder. Sie sollen Kontakt zu deutschen Familien bekommen, auch in Baden-Württemberg." Schrempp appellierte an die übrige deutsche Wirtschaft, sich ebenfalls an den Kosten für das Programm zu beteiligen.

Schröder hatte die Einladung diese Woche bei seinem Kurzbesuch in den USA gemacht. Der Besuch der Jugendlichen solle eine "Brücke New York - Berlin" schaffen. Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye sagte, die Reisen sollten aus Hin- und Rückflug, einer Deutschland-Rundreise und einem Besuch im Berliner Kanzleramt bestehen.

Giuliani solle und wolle die Jugendlichen aussuchen, sagte Heye. Schon vorher hatten Regierungskreise erklärt, es werde sich dabei vermutlich um Mädchen und Jungen handeln, die durch die Katastrophe am World Trade Center zu Waisen geworden seien. Ihnen solle damit die Überwindung des Traumas erleichtert werden.

Die Versicherungswirtschaft hat sich nach Angaben Heyes bereit erklärt, die Versicherung für die Reisen zu übernehmen. Beginn und Dauer der Aktion waren am Freitag noch nicht bekannt. Das gesamte Programm solle im Bundesfamilienministerium koordiniert werden, sagte der Regierungssprecher.

(RPO Archiv)
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