Mitgliederversammlung der Gründungsorganisation Gewerkschaftsvorsitzende bekräftigen Willen zu ver.di

Mainz (AP). Ungeachtet noch bestehender Differenzen haben die fünf Vorsitzenden der Fusionskandidaten für die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ihren Willen zu dem Projekt bekräftigt. "Der Weg zur ver.di ist richtig und notwendig", erklärten die Vorsitzenden von DAG, ÖTV, HBV, IG Medien und Deutscher Postgewerkschaft am Sonntag nach einer Mitgliederversammlung der ver.di-Gründungsorganisation in Mainz. Es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um die Verschmelzung der fünf Gewerkschaften im März 2001 zu ermöglichen.

Roland Issen (DAG), Kurt van Haaren (DPG), Magret Mönig-Raane (HBV), Detlef Hensche (IG Medien) und Herbert Mai (ÖTV) unterstrichen, das Reformprojekt ver.di sei nicht allein für die Gewerkschaften im öffentlichen und privaten Dienstleistungssektor zukunftsweisend. Am Gelingen der Neugründung werde auch die Reformfähigkeit der gesamten Gewerkschaftsbewegung gemessen. "Die Reformfähigkeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) steht insgesamt auf dem Prüfstand. Ver.di muss gelingen, alles andere wäre ein Desaster, sagte van Haaren.

Alle Beteiligten müssten nun "mit höchster Energie" an den noch offenen Fragen arbeiten. Klärungsbedürftig sei vor allem die Frage der Bezirksbildung. Aber auch in einigen Punkten der Satzung und bei der Ausarbeitung der Budgetierungsrichtlinie seien noch Fragen offen. Die Bezirksbildung ist nach Angaben Mais aber inzwischen bei sechs von 13 Bezirken geklärt. Bei sechs weiteren Bezirken stehe eine Einigung kurz bevor. Lediglich in Nordrhein-Westfalen gebe es noch erhebliche Differenzen.

Die Vorsitzenden kündigten weiter an, gemeinsam eine Auffanglösung für den Fall zu erarbeiten, dass eine der beteiligten Gewerkschaft im ersten Schritt nicht die satzungsrechtlich erforderliche Mehrheit für ver.di erreicht. Klar sei jedoch, dass ein solches Auffangmodell nur als Zwischenschritt dienen könne: "Unser Ziel ist ver.di mit fünf", machten die Vorsitzenden deutlich. Innerhalb der ÖTV erschien es zuletzt unwahrscheinlich, dass beim Gewerkschaftstag im November in Leipzig die notwendige Mehrheit von 80 Prozent für den Auflösungsbeschluss erzielt wird.

Zu ver.di wollen sich die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG), die Deutsche Postgewerkschaft (DPG), die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), die IG Medien und die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) zusammenschließen.

(RPO Archiv)
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