Landgericht untersagt Verbreitung von "Das Ende des Kanzlers" Wie Schröder gegen sein Ende vorgeht

Nienburg (rpo). Bundeskanzler Schröder wird ermordet - zumindest in einer neuen Krimigeschichte eines Buches des Betzel Verlages. Das lässt Schröder jedoch nicht kommentarlos auf sich sitzen und hat jetzt mittels einstweiliger Verfügung erwirkt, dass der Krimi vorerst nicht mehr verklauft werden darf.

Das Hamburger Landgericht habe eine Darstellung auf dem Titel und der Seite drei des Buches, die das verschwommene Profil eines Mannes im Fadenkreuz eines Zielfernrohres zeige, als Bild von Gerhard Schröder angesehen, sagte der Geschäftsführer des kleinen Verlages, Dietrich Reinhardt. Der Inhalt des Buches, in dem ein wirtschaftlich ruinierter Drogist einen Bundeskanzler auf dem Bahnhofsvorplatz von Hannover erschießt, sei von der einstweiligen Verfügung nicht betroffen.

Der Verlag werde von dem Buch eine neue Startauflage mit zwei anderen Fotos drucken, kündigte Reinhardt an. Man werde so der einstweiligen Verfügung nachkommen. Wegen der Kostenentscheidung des Hamburger Landgerichts, nach der der Verlag die Hälfte der Verfahrenskosten tragen solle, werde man aber möglicherweise Rechtsmittel einlegen. Ein Anwalt des Bundeskanzlers habe in einer Unterlassungserklärung zunächst auch den Inhalt des Buches moniert und von einer "widerlichen Verletzung des Persönlichkeitsrechts" gesprochen.

Nach Angaben von Reinhardt schildert das Buch das Schicksal eines Mittelständlers, der seine Drogerie, einen alteingesessenen Familienbetrieb in einer Kleinstadt, aufgeben muss und mit dem Kanzler den vermeintlich Schuldigen erschießt. Der Kanzler-Mörder des Krimis werde allerdings nicht gefasst, weil die Sicherheitsbehörden als Urheber des Anschlags auf dem Bahnhofvorplatz El Kaida vermuteten.

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