Konflikt um iranisches Atomprogramm Israel fordert deutsche Führungsrolle

Berlin · Der neue israelische Botschafter in Deutschland, Jaakov Hadas-Handelsman, hat davor gewarnt, den Iran bloß als Gefahr für Israel zu sehen. Von Deutschland erwartet er Führungskraft innerhalb Europas.

Fakten zum iranischen Atomprogramm
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Foto: rpo

"Ich lese hier immer in den Zeitungen: Was passiert, wenn es Krieg mit dem Iran gibt?", sagte der Diplomat der "Bild"-Zeitung. "Die Menschen sollten sich lieber fragen:
Was passiert, wenn der Iran die Bombe hat?"

Von Deutschland erwarte er im Streit um das iranische Atomprogramm Führungskraft innerhalb Europas. "Wir vertrauen darauf, dass Deutschland mit all seiner Macht Einfluss auf Europa nimmt und eine verantwortungsvolle Führungsrolle übernimmt", sagte der Diplomat.

Weiter führte Hadas-Handelsman aus: "Die deutschen Medien sagen, Israel solle den Iran nicht angreifen. Das hört sich so an, als wäre der Iran nur ein israelisches Problem. Es muss endlich klar sein: Der Iran ist ein Problem für die ganze Welt."

Er hoffe zwar, dass ein Krieg zwischen Israel und dem Iran abzuwenden sei. "Aber wenn das nicht funktioniert, liegen alle Optionen auf dem Tisch", sagte der Botschafter. "Wenn sie erst mal im Besitz von Atomwaffen sind, wären sie unangreifbar. Sie könnten Ölpreise diktieren, die Straße von Hormus blockieren."

(dpa)
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