Wehrdienstbeauftragter Robbe Bundeswehr lässt Soldaten im Stich

Berlin (RPO). Im Dienst verwundete oder traumatisierte Soldaten werden nach Angaben des scheidenden Wehrbeauftragten Reinhold Robbe (SPD) von der Bundeswehr im Stich gelassen. Sie kämpften oft jahrelang und häufig vergeblich um die Anerkennung ihrer Wehrdienstbeschädigung, sagte Robbe.

April 2010: Guttenbergs Besuch in Afghanistan
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Die ARD-Sendung "Panorama", in der Robbe die Vorwürfe erhebt, wird am Donnerstagabend ausgestrahlt. Vor allem Soldaten mit posttraumatischen Störungen stünden mit ihren Erkrankungen oft alleine da. Das sei "ein Skandal", sagte Robbe, der sein Amt zum 1. Mai an den FDP-Politiker Hellmut Königshaus abgibt.

Bis heute hätten nach Angaben Robbes rund 600 Soldaten mit so genannten Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) einen Antrag auf Wehrdienstbeschädigung eingereicht. Weniger als ein Drittel der Anträge seien anerkannt worden. "Panorama" berichtete unter Berufung auf das Bundesverteidigungsministerium, dass für die gutachterlichen Stellungnahmen nur drei Bundeswehr-Mitarbeiter fest eingeteilt seien, aber insgesamt 22 Außengutachter herangezogen würden.

Robbe kritisierte, dass die Gutachten an Sachverständige vergeben würden, die "von militärischer Materie offensichtlich keine Ahnung haben". Er habe den Eindruck, dass in den "Wehrdienstbeschädigungsverfahren immer erst einmal für den Staat entschieden wird und gegen den betroffenen Patienten".

(AFP/born)
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