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Düsseldorf Deutsche Bank wird herabgestuft

Düsseldorf · Die Rating-Agentur Moody's hat ihre Bewertung für 15 europäische und amerikanische Banken gesenkt. Damit wird die Geldbeschaffung für die Unternehmen teurer. Die Politik streitet weiter über Hilfen für die Geldwirtschaft.

Die Diskussion um die Krisenanfälligkeit von Europas Großbanken hat durch die US-Rating-Agentur Moody's neue Nahrung erhalten. Die Agentur stufte bei gleich 15 Banken in Europa und den Vereinigten Staaten deren Kreditwürdigkeit um ein bis drei Stufen herunter. Zu den betroffenen Unternehmen gehört auch die Deutsche Bank, deren Bonität um zwei Stufen gefallen ist. Grundsätzlich wird für Unternehmen die Geldbeschaffung teurer, wenn sich ihr Rating verschlechtert. Vor einigen Tagen hatte Moody's bereits niederländische und belgische Banken ins Visier genommen; diesmal ging es um Banken, die stark im Investmentbanking aktiv sind. Dieses Geschäftsfeld gilt in Zeiten unsicherer Kapitalmärkte als besonders schwankungsanfällig.

Die Herabstufung durch Moody's löste zwar an den Börsen kaum eine Reaktion aus, weil die Aktion grundsätzlich schon vor Monaten angekündigt worden war, aber sie hat auch die politische Diskussion um Hilfen für die Geldwirtschaft neu befeuert. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, forderte die Euro-Länder eindringlich zu direkten Finanzhilfen für Krisenbanken aus den Rettungsfonds EFSF und ESM auf. "Das Überleben der Eurozone steht infrage", warnte die Französin in Luxemburg. Die Abwärtsspirale zwischen Staatschulden, Banken und Realwirtschaft sei so stark wie noch nie.

Um Ansteckungseffekte zu vermeiden, sei eine "stärkere und solidarischere Antwort" nötig, heißt es in einem Sechs-Punkte-Plan der IWF-Chefin zur Eindämmung der Krise, der beim Treffen der Staats- und Regierungschefs am 28. und 29. Juni beraten werden soll. Das Geld müsse "ohne Umweg über die Staaten" an die Institute gegeben werden, damit die verheerende Verbindung zwischen Bankenproblemen und öffentlichen Schulden aufgebrochen werden könne, so die Französin.

Mit Blick auf den deutschen Widerstand sagte sie: "Wir hoffen, dass sich die Weisheit durchsetzt und die besten Lösungen angeschaut und am Ende für gut befunden werden."

Dem hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) allerdings vehement widersprochen. Die deutsche Kanzlerin verwies darauf, dass in den Verträgen für den EFSF und den ESM die Rolle der Staaten als Vertragspartner eindeutig festgelegt sei. Nur unter diesen Bedingungen seien die Fonds geschaffen worden. Der spanische Staat müsse auch im Sinne der deutschen Steuerzahler garantieren, dass die Dinge am Ende wieder in Ordnung kämen, forderte die Kanzlerin. Er könne den Banken Auflagen machen. Dagegen forderte der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy für Europa eine Banken- und Fiskalunion. Dazu würden dann auch gemeinsame Sicherungssysteme für die Banken gehören.

(RP)
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