Nach Verhaftung UN-Experte sieht bei Assange Anzeichen für „psychologische Folter“

Genf · Ein unabhängiger Experte des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen hat bei Wikileaks-Gründer Julian Assange Anzeichen für „psychologische Folter“ festgestellt.

Assange habe „alle Symptome gezeigt, die typisch sind für ein verlängertes Ausgesetztsein gegenüber psychologischer Folter“, teilte Nils Melzer mit. Das UN-Menschenrechtsbüro erklärte am Freitag, Melzer habe Assange am 9. Mai mit zwei medizinischen Experten für die Untersuchung potenzieller Opfer von Folter und schlechter Behandlung besucht. Assange befindet sich in einem Gefängnis in London.

Es sei „offensichtlich“, dass die Gesundheit des Australiers durch „das extrem feindselige und willkürliche Umfeld“ beeinträchtigt worden sei, in dem er sich jahrelang befunden habe. Assange hatte von 2012 bis April 2019 in der ecuadorianischen Botschaft in London gelebt. Er wurde im Frühling festgenommen, nachdem die ecuadorianischen Behörden ihm den Asylstatus aberkannt hatten.

(zim/dpa)
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