Geld aus Erpressungen und Steuern Taliban kassieren rund 400 Millionen Dollar ein

New York · Die Taliban haben nach Angaben der Vereinten Nationen in Afghanistan innerhalb eines Jahres rund 400 Millionen Dollar (knapp 313 Millionen Euro) eingenommen. Das zwischen März 2011 und März 2012 eingenommene Geld stamme aus Steuern, Spenden sowie der Erpressung von Geschäftsleuten und Drogenhändlern, hieß es in einem UN-Bericht.

2011: 547 Tage in den Händen der Taliban: Reporter zurück in der Heimat
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Auch habe die radikalislamische Bewegung hunderte Millionen Dollar abgezweigt, die für Entwicklungsprojekte bestimmt waren. Nach Angaben der in dem Bericht zitierten Nato-geführten Afghanistantruppe ISAF geben die Taliban pro Jahr bis zu 155 Millionen Dollar zur Finanzierung des Aufstands aus. Demnach konnten sie seit 2006 ihren Kampf gegen die Regierung und die ausländischen Truppen vor allem wegen der gestiegenen Einnahmen ausweiten. In den von ihnen kontrollierten Regionen erheben sie demnach etwa Steuern auf Mohnernten, Wasser, Elektrizität und Einzelhandelsgeschäfte.

Am Drogenhandel selbst sind die Taliban den Angaben zufolge jedoch nur in geringem Umfang beteiligt. Insgesamt geht der Bericht von einem Gesamtvolumen des Drogenhandels von bis zu vier Milliarden Euro in den Jahren 2011 und 2012 aus, an dem die Aufständischen einen Anteil von etwa hundert Millionen Dollar hätten. Dies weise darauf hin, dass die Taliban nur geringe Anstrengungen zur Nutzung dieser Geldquelle machten, hieß es in dem Bericht.

(AFP)
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