Strategisch wichtige Orte verloren Syrische Rebellen erleiden weitere schwere Niederlage

Nach der Einnahme der Stadt Kussair rücken die Truppen von Präsident Baschar al-Assad weiter vor. Nun haben sie nach eigenen Angaben auch die Ortschaft Buwajda erobert. Die Rebellen erleiden eine weitere schwere Niederlage.

Im syrischen Bürgerkrieg haben die Regierungstruppen laut staatlichen Medien eine strategisch wichtige Ortschaft erobert und damit einen weiteren Geländegewinn erzielt. Nach heftigen Gefechten kontrollierten die Streitkräfte nun das Dorf Buwajda, berichtete das Staatsfernsehen am Samstag.

Der örtliche Aktivist Abu Bilal al-Homsi sagte, die Rebellen hätten erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Gemeinsam mit Verwundeten und Zivilisten hätten sie am Freitagabend versucht, aus Buwajda zu fliehen, teilte er weiter mit. Al-Homsi äußerte sich per Skype aus der Altstadt von Homs. Der Aktivist unterhält nach eigenen Angaben Kontakte zu mehreren Rebellengruppen in der Region.

Die Truppen von Präsident Baschar al Assad konzentrierten sich im Bürgerkrieg zuletzt darauf, einen Korridor zwischen der Hauptstadt Damaskus und der von vielen Alawiten bewohnten Region am Mittelmeer zu schaffen, die als Assads treueste Verbündete gelten. Mit der Einnahme der lange von Aufständischen gehaltenen Stadt Kussair konnte die von Hisbollah-Kämpfern unterstützte Armee diese Woche dabei einen strategisch bedeutsamen Geländegewinn verbuchen. Seitdem rücken die Assad-Truppen Richtung Norden auf die Städte Homs und Aleppo vor.

Neue Gefechte wurden unterdessen auch aus dem Norden von Aleppo und einem nahegelegenen Luftwaffenstützpunkt gemeldet, der seit Wochen von den Aufständischen belagert wird, berichtete das Syrische Beobachtungszentrum für Menschenrechte. Bei gewaltsamen Zusammenstößen in Damaskus kamen derweil sieben Menschen ums Leben, darunter ein Arzt, der einen verletzten Rebellenkämpfer behandelte.

Unterdessen wurden bei der Explosion einer Autobombe in der Stadt Homs laut Staatsmedien und Aktivisten am Samstag mindestens sieben Menschen getötet. Unter den Todesopfern seien drei Frauen und ein Jugendlicher, berichtete der staatliche Fernsehsender Al-Ichbarija.
Zehn weitere Menschen wurden demnach verwundet. Die Bombe sei am Samstag von einem Selbstmordattentäter in der Nähe eines Kreuzverkehrs im Stadtteil Adawija gezündet worden.

Auf den TV-Bildern war zu sehen, wie Anwohner nach der Explosion in Panik herumrannten, auf dem Boden waren Blutspuren. Häuser und weitere Fahrzeuge wurden zudem schwer beschädigt. Ein Reporter von Al-Ichbarija berichtete vom Schauplatz aus, in dem Auto seien 100 Kilogramm Sprengstoff gewesen.

In der Gegend, in der sich die Explosion ereignete, leben laut Aktivisten viele Anhänger der religiösen Gemeinschaft der Alawiten, der auch Präsident Baschar al-Assad angehört. Die Rebellen kontrollieren derzeit das Zentrum von Homs, darunter die historische Altstadt. Mehrheitlich sunnitische Rebellen versuchten seit März 2011, die Assad-Regierung zu stürzen.

(ap/pst)
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