Spannungen zwischen Israel und Syrien Neuer Zwischenfall auf Golan-Höhen

Die Spannungen im syrisch-israelischen Grenzgebiet nehmen zu. Erstmals erklärte die syrische Armeeführung, ihre Einheiten hätten ein israelisches Fahrzeug zerstört, das über die Waffenstillstandslinie auf den Golan-Höhen auf syrisches Staatsgebiet vorgedrungen sei. Die Sorge vor einer Eskalation wächst.

 Ein israelischer Soldat schließt ein Tor am Grenzübergang.

Ein israelischer Soldat schließt ein Tor am Grenzübergang.

Foto: afp, jh

Eine Sprecherin der israelischen Armee dementierte diese Darstellung umgehend. Sie bekräftigte die frühere Erklärung der Armee, wonach am frühen Morgen ein Militärfahrzeug auf israelischem Gebiet auf den Golan-Höhen aus Syrien unter Feuer genommen worden sei. Das Fahrzeug sei beschädigt worden, Verletzte habe es aber nicht gegeben. Die Soldaten hätten das Feuer erwidert.

Die israelische Armee erklärte, sie verfolge die Entwicklung mit Sorge. Nach einem Bericht des Armeerundfunks wurde bereits den dritten Tag in Folge von Syrien aus auf die von Israel annektierten Golan-Höhen geschossen.

Ein Übergreifen des syrischen Bürgerkriegs auf die Nachbarländer gilt als eine der größten Sorge der Staatengemeinschaft. Israel hat sich das Recht vorbehalten, gegen Waffenlieferungen der syrischen oder iranischen Regierung an die radikale libanesische Hisbollah-Miliz militärisch vorzugehen. Hisbollah gilt als verlängerter Arm des Iran und kämpft vom Libanon aus gegen Israel. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat zuletzt am Sonntag erklärt, Israel sei auf alle Szenarien in Syrien vorbereitet.

Seit der Eskalation des Bürgerkrieges im Nachbarland waren in den vergangenen Monaten immer wieder Querschläger aus Gefechten zwischen Rebellen und syrischer Armee auf dem Golan eingeschlagen. Auch islamistische Rebellen hatten angekündigt, die Gebiete zurückerobern zu wollen und zur Untermauerung auf den nur dünn besiedelten Höhenzug gefeuert.

Israel hatte die Golanhöhen im Norden des Landes im Sechstagekrieg 1967 von Syrien erobert und später seinem Staatsgebiet zugeschlagen. Sie sind heute ein wichtiger strategischer Vorposten zu Syrien und zudem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Landwirtschaft, Weinbau und Tourismus.

(REU/csi)
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