OSZE meldet neue Gefechte Ostukraine: Um Schirokin wird heftig gekämpft

Wien · In dem umkämpften Dorf Schirokin in der Ostukraine hat es nach Angaben der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) erneut heftige Gefechte gegeben.

Ukrainische Soldaten in ihren Stellungen vor Schirokin.

Ukrainische Soldaten in ihren Stellungen vor Schirokin.

Foto: dpa, sd pt

Wie die OSZE in der Nacht zum Montag mitteilte, gab es dort am Sonntag die heftigsten Auseinandersetzungen seit Beginn der Kämpfe um Schirokin Mitte Februar. Außerdem seien auch schwere Waffen in die Region gebracht worden.

Schirokin liegt rund 20 Kilometer von der strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol entfernt - der letzten großen Stadt im Kampfgebiet, die noch von den ukrainischen Regierungstruppen kontrolliert wird. Am Sonntagnachmittag sei entlang der gesamten Strecke von Schirokin nach Mariupol Beschuss zu hören gewesen, erklärte die OSZE. Zwei laute Explosionen, vermutlich durch Artilleriebeschuss, ereigneten sich den Angaben zufolge nur 300 Meter von einem OSZE-Beobachterposten entfernt. Die Beobachter mussten deshalb zu einem anderen Posten umziehen.

Die EU hat Kiews Forderung nach einer internationalen Friedenstruppe für die Ostukraine am Montag eine klare Abfuhr erteilt. "Wir kennen die ukrainischen Erwartungen, aber es ist unmöglich, eine Militärmission zu entsenden", sagte EU-Ratschef Donald Tusk nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Kiew. Allerdings stellte er der Regierung mehr humanitäre Hilfe für die Krisenregion in Aussicht.

Prorussische Aufständische kämpfen im Osten der Ukraine seit mehr als einem Jahr gegen die ukrainische Armee. Bei den Kämpfen wurden bereits mehr als 6000 Menschen getötet. Mitte Februar unterzeichneten beide Seiten in der weißrussischen Hauptstadt Minsk einen Friedensplan, der unter anderem eine Waffenruhe und den Abzug schwerer Waffen vorsieht. Der Waffenstillstand wird nach Angaben der OSZE zwar weitgehend eingehalten, immer wieder flammen jedoch kleinere Kampfhandlungen auf.

(AFP)
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