Regierungschef Rutte nennt Musikfilm "grausam" Rap-Video mit Wilders-Exekution erregt Niederlande

Den Haag · Ein Rap-Video, in dem eine Exekution des islamfeindlichen Politikers Geert Wilders simuliert wird, erregt seit Dienstag die Niederlande. Regierungschef Mark Rutte verurteilte den Musikfilm als "abscheulich und grausam".

Wilders selbst kündigte an, Anzeige gegen den niederländisch-libanesischen Rapper Hozny zu erstatten. Der Musiker sah sich offenkundig von Wilders islamfeindlichen Äußerungen provoziert. Der Chef der rechtspopulistischen Freiheitspartei machte vor der Kommunalwahl am Mittwoch wieder verschärft Stimmung gegen Einwanderer. Erst vor wenigen Tagen erklärte er, Den Haag "käme mit weniger Marokkanern klar".

In dem Video mit dem Titel "Geertje" wird Wilders von einem Mann mit platinblonder Perücke gespielt - der weißblonde Schopf ist Wilders Erkennungszeichen. Er wird von zwei Maskierten entführt und mit Schusswaffen bedroht.

Im Song erzählt Hozny Wilders politische Laufbahn und referiert dessen islamfeindliche Provokationen. Am Ende wird das Bild schwarz, dann ertönt ein Schuss. Der Rapper singt, er tue "es" nicht für sich, sondern für "die Mädchen mit Kopftüchern" und "die jungen Männer auf der Suche nach Jobs und Brot".

Wilders verurteilte das Video als "Anstachelung zur Gewalt". Er selbst sieht sich regelmäßig mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. 2008 erregte er besondere Wut in muslimischen Ländern, als er in seinem Film "Fitna" Aufnahmen von den Terroranschlägen in New York und Madrid mit Koran-Versen unterlegte. Wegen seiner Äußerungen über Marokkaner in Den Haag kündigten Menschenrechtsgruppen an, Anzeige gegen ihn zu erstatten.

(AFP)
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