Überblick Europas Populisten

Die Euro-Krise hat in ganz Europa populistische Bewegungen nach vorne gebracht. Alle verstehen sich als grundlegende Alternative gegen das Establishment und wettern gegen Europa. Bei der Europawahl werden ihnen Zugewinne vorhergesagt. Ein Überblick.

Nigel Farage führt die britische Ukip (UK Independence Party) mit Anti-EU-Parolen und gezielten Pöbeleien in den Europawahlkampf und wurde mit 26 Prozent erste Kraft. Auch unterschweilliger Rassismus und Ausländerfeindlichkeit wird der Partei vorgeworfen.

Beppe Grillo mischt seit Jahren die italienische Politik auf. Mit seiner Fünf-Sterne-Bewegung wettert er gegen Berufspolitiker, Angela Merkel und jede Art von Kompromiss. Bei den Parlamentswahlen 2013 holte er knapp ein Viertel der Stimmen.

Der Holländer Geert Wilders ist schon seit längerem das Gesicht Hollands, wenn es um rechtspopulistische Töne geht.
Der Linkspopulist Jean-Luc Melenchon spricht in Frankreich für die "Front de Gauche".

Sein "rechte" Gegenspeilerin heißt Marine le Pen und steht dem "Front national" vor. Bei der Europawahl 2014 gab ihr jeder Vierte seine Stimme. Von einem politischen Erdbeben war die Rede.

In Europa ist dieses Gesicht mittlerweile überall bekannt: Der Grieche Alexis Tsipras, Chef der linksradikalen Syriza, sieht in der EU einen Gegner.
Der ungarische Präsident Victor Orban wird in seinem Land von der Opposition bereits als "Diktator" angegangen. Mit rechtsnationalen Parolen hat er zu einer ausländerfeindlichen Stimmung beigetragen, mit seiner Politik beschneidet er Medien und Justiz systematisch in ihren Rechten und festigt seine Macht.

Die FPÖ und ihr Vorsitzender Heinz-Christian Strache punkten bei den Wählern mit einer anti-islamischen und einwanderungsfeindlichen Rhetorik. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen eines FPÖ-Plakats mit dem Slogan "Heimat-Liebe statt Marokkaner-Diebe".
