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Weltgrößtes Sumpfgebiet Brände im Pantanal - Brasilien ruft Notstand aus

Campo Grande · Als Naturparadies ist das brasilianische Pantanal mit dem Amazonasgebiet vergleichbar, und es ist ebenso durch Brandrodung für Rinderweiden und Soja-Anbau bedroht. Nun kommen großflächige Feuer hinzu.

Pantanal: Brände im weltgrößten Sumpfgebiet - Brasilien ruft Notstand aus
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Verheerende Brände im weltgrößtem Sumpfgebiet Pantanal

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Foto: AP/Andre Penner

Die brasilianische Regierung hat wegen der schlimmen Brände im Pantanal, dem weltgrößten Feuchtgebiet, den Notstand für den Bundesstaat Mato Grosso do Sul erklärt. Dies geht aus einem Ministerialerlass hervor, der in einer Extra-Ausgabe des Amtsblatts am Montag veröffentlicht wurde.

Nach verschiedenen Medienberichten kann die Landesregierung durch den Erlass Bundesmittel unter anderem für Hilfsaktionen und Brandbekämpfung bekommen. Über die Höhe und den Zeitpunkt der Auszahlung wurde zunächst nichts bekannt.

Mitarbeiter der Umweltbehörden, Soldaten und lokale Feuerwehrleute kämpfen vor Ort bereits gegen die Flammen. Zwischen Januar und Sonntag wurden 14.489 Brandherde registriert, im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 4.699 Ausbrüche. Das Feuer hat in diesem Jahr bereits zehn Prozent des Pantanal zerstört.

Medien in Brasilien vergleichen die Fläche mit der Größe Israels. Sie berichten fast täglich über noch Hunderte von Kilometern entfernte Rauchwolken, die Arbeit der Freiwilligen und den Versuch, seltene Tiere zu retten. So sind etwa die Jaguare im Park Encontro das Aguas gefährdet.

Der Boden im Pantanal ist so trocken, dass schon ein Funke genügt. Das Abfackeln ist für Kleinbauern die einfachste und billigste Methode, um die Äcker zu reinigen und für eine neue Aussaat vorzubereiten. Manchmal geraten die Brände außer Kontrolle. Wie das Amazonas-Gebiet wird auch das Pantanal durch Landnahme für Rinderweiden und Soja-Anbau bedroht.

 Ein Jaguar lauert im Park Encontro das Aguas im von Waldbränden heimgesuchten Pantanal-Feuchtgebiet.

Ein Jaguar lauert im Park Encontro das Aguas im von Waldbränden heimgesuchten Pantanal-Feuchtgebiet.

Foto: dpa/Andre Penner

Das Pantanal erstreckt sich von dem Bundesstaat Mato Grosso do Sul auch auf den Mato Grosso und die Nachbarländer Bolivien und Paraguay. Es besteht aus einem verzweigten System von Flüssen und Seen und ist ein einzigartiges Natur- und Touristenparadies: In ihm leben außer Jaguaren etwa auch Pumas und Capybaras, die größten Nagetiere der Welt. Auch Hunderte Vogelarten - darunter der gefährdete Hyazinth-Ara - und riesige Fischpopulationen sind in dem Gebiet beheimatet.

(peng/dpa)
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